Nicht nur für Bürgermeister Karl Ludwig Völkel ist eine bessere Anbindung Erndtebrücks eines der wichtigsten Themen überhaupt – und ausnahmsweise geht es dabei nicht um die „Route 57“, sondern um die Datenautobahn. Schnelles Internet ist im Gebiet der Edergemeinde noch immer nicht überall verfügbar. Gerade in den Ortschaften lahmt es massiv, deshalb war Michael Krämer zu Gast im Bauausschuss. Krämer ist Projektleiter der Telekommunikationsgesellschaft (TKG) Südwestfalen mbH und gleichzeitig Breitbandkoordinator des Kreises, der der TKG beigetreten ist. Und in der Funktion habe er eines feststellen müssen, wie er im Ausschuss berichtete: „Erndtebrück ist zusammen mit Freudenberg die Kommune hier im Kreis, in der die Versorgung mit schnellem Internet besonders schlecht ist“, sagte Krämer, der auf Antrag der CDU zu Gast war.
Wie aber kann die Edergemeinde an die Datenautobahn angeschlossen werden? In Aussicht steht ein neues Förderprogramm, das den Anschluss ans Breitbandnetz unterstützen soll. Förderanträge könnten gestellt werden für den Anschluss von Ortschaften, in denen nur 6000 kbit/s oder weniger angeboten werden können. Gefördert wird die Wirtschaftlichkeitslücke, die für die Telekom hier besteht. Städte im Haushaltssicherungskonzept erhalten 90 Prozent Fördermittel, allerdings beträgt der Höchstbetrag 500.000 Euro. „Und das kann durchaus teuer werden“, meinte Michael Krämer, der Finanzbedarf sei enorm. Für Zinse sah der Breitbandkoordinator so keine Chance, da eine sehr lange Leitung notwendig wäre für wenige Häuser. Dagegen sei sehr gut möglich, dass Erndtebrück für den Anschluss eines Paket mit den Ortsteilen Birkelbach, Womelsdorf, auch Birkefehl, Schameder und Leimstruth eine Förderung erhalten könnte. Deshalb kam von Michael Krämer die klare Empfehlung an die Gemeinde, jetzt zu handeln.
Kein Handeln bedeute kein Breitband und deshalb auch kein Wachstum – und keine rosige Zukunft. Aus einem Gespräch mit der Bezirksregierung hatte Bürgermeister Karl Ludwig Völkel ebenfalls von den Förderverfahren erfahren und kündigte deshalb an, dass die Gemeinde sich um diese Mittel bemühen werde. „Wir wollen bei den Ersten sein“, so der Verwaltungschef, „wir müssen das für uns nutzen, denn das ist auch Wirtschaftsförderung.“ Von Seiten der Ausschussmitglieder gab es – trotz der Finanznotlage der Gemeinde – dafür klare Zustimmung.
Quelle:
Björn Weyand, Siegener Zeitung
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