Ausbau-Zeitplan im Kreis Siegen-Wittgenstein aktualisiert

In einer Rekordzeit von nur 14 Monaten sollte der geförderte Breitbandausbau im Kreis Siegen-Wittgenstein eigentlich bis Mai 2019 abgeschlossen werden (wir berichteten). Wie die Kreisverwaltung jetzt mitteilt, werden bis zum Ende des zweiten Quartals 2019 mit 5.880 Adressen im Ausbaugebiet etwa 55 Prozent der vorgesehenen Anschlüsse an das schnelle Breitbandinternet fertig sein. Alle weiteren Anschlüsse erfolgen bis zum Jahresende. Von der Verzögerung sind rund 1.824 Adressen betroffen.

Die Bauarbeiten für schnelles Internet im Kreisgebiet dauern noch an. (Foto: Kreis Siegen-Wittgenstein)

Die Deutsche Telekom geht davon aus, dass sie in ihrem Ausbaugebiet (Siegen, Netphen, Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf) termingerecht zum Ende des zweiten Quartals alle 2.725 Adressen angeschlossen haben wird. Davon werden 233 Adressen echte Glasfaserhausanschlüsse erhalten.

In den anderen Kommunen des Kreises ist Innogy TelNet Vertragspartner. Hier ist das Bild differenzierter. Im letzten Jahr konnten innerhalb von acht Monaten ca. 110 km Leerrohranlagen errichtet werden, sodass von den 7.881 Adressen bis Ende des zweiten Quartals rund 3.155 an das Breitbandnetz angeschlossen sein werden – knapp 40 Prozent. Das sind vor allem Adressen in der Freudenberger Kernstadt und den Stadtteilen Hohenhain und Büschergrund, sowie in Erndtebrück und den Erndtebrücker Ortsteilen Zinse, Röspe, Womelsdorf und Birkelbach. Die meisten Adressen werden das schnelle Internet über ihre bisherigen Kupferkabelanschlüsse nutzen können. Es werden aber auch 44 Glasfaserhausanschlüsse in Birkelbach und Erndtebrück hergestellt. Ebenfalls bis Ende des zweiten Quartals werden 146 Adressen in Hilchenbach-Vormwald und -Hadem an das schnelle Breitbandinternet angeschlossen.

Weitere 2.902 Adressen im Ausbaugebiet von innogy folgen bis Ende des dritten Quartals. Hierzu gehören noch einmal über 600 Adressen in Freudenberg (536 Kupfer- und 86 Glasfaserhausanschlüsse), 42 Glasfaserhausanschlüsse in Mittel- und Oberhees, 214 Kupfer- und 177 Glasfaseranschlüsse in verschiedenen Erndtebrücker Ortsteilen, 618 Kupfer- und 14 Glasfaserhausanschlüsse in verschiedenen Bad Berleburger Stadtteilen, 1.183 in verschiedenen Bad Laaspher Stadtteilen (davon 36 Glasfaserhausanschlüsse) und 29 Anschlüsse über Kupferkabel in Hichenbach-Lützel. Wie der Zeitplan für alle Ortschaften im Detail aussieht, will Innogy bis Mitte März auf seiner Homepage darstellen.

Seit Mitte April 2018 wurden bereits viele Kilometer neuer Leitungen verlegt. (Foto: Kreis Siegen-Wittgenstein)

Landrat Andreas Müller ist über die Verzögerungen zwar nicht glücklich, erkennt aber auch an, dass Entwicklungen den Zeitplan beeinträchtigen, die innogy nur bedingt oder zum Teil auch gar nicht beeinflussen kann. So sollen z.B. etliche Trassenabschnitte mit anderen Versorgern gemeinsam ausgebaut werden, um mehrfaches Aufreißen von Straßen zu vermeiden. Hier kommt es aber zuweilen zu Verzögerungen durch die notwendige Koordination. Auch die Bearbeitung von Anträgen zur Kreuzung von Bahndämmen dauert länger als anzunehmen war. Die Bearbeitungsdauer für die Mitbenutzung von Straßengelände ist zurzeit erheblich länger als in der Vergangenheit, weil momentan an sehr vielen Stellen gleichzeitig gebaut wird. Auch die Beantwortung von Anfragen, ob Kampfmittel in einem Bauabschnitt zu erwarten sind, nimmt mehr Zeit in Anspruch. Zudem sind an zahlreichen Stellen für den Bau Felsbohranlagen nötig, die aktuell auf dem freien Markt nur mit einer gewissen Vorlaufzeit zu erhalten sind. Unterm Strich werden Ende des Jahres dann aber rund 97 Prozent aller Adressen in Siegen-Wittgenstein über einen schnellen Breitbandanschluss verfügen. Für die restlichen drei Prozent erarbeitet die Kreisverwaltung derzeit den Förderantrag für ein neues Bundesprogramm, das auch den Anschluss dieser oft einzeln gelegenen Häuser ermöglichen wird.