DLT-Kommunalkonferenz zu Glasfaser-Netzausbau

Im Mittelpunkt der Kommunalkonferenz des Deutschen Landkreistages (DLT) am Montag, 19. Februar 2018 in Berlin stand die große Bedeutung des Netzausbaus mit Glasfaser. Für die kommunale Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen nahm Breitbandkoordinator Tilo Deckert an der Konferenz teil.

Landrat Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistages, sagte auf der Veranstaltung: „Wir brauchen eine flächendeckende, hochleistungsfähige Breitbandinfrastruktur, damit Deutschland nicht den Anschluss an eine Welt verpasst, in der der Digitalisierung immer größere Bedeutung zukommt. Gerade in ländlichen Räumen sind hierfür so genannte Landkreis- und Gemeindemodelle besonders gut geeignet.“

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Tilo Deckert (Breitbandkoordinator Märkischer Kreis), Landrat Reinhard Sager (Präsident Deutscher Landkreistag) und Roland Koch (Aufsichtsrat Vodafone, Ministerpräsident a. D.) am 19.02.2018 auf der Kommunalkonferenz des Deutschen Landkreistags in Berlin. (Foto: TKG)

Positiv zu bewerten sei das klare Bekenntnis des Koalitionsvertrags zur Glasfaser als der einzig zukunftsfähigen Breitbandtechnologie im Festnetzbereich. „Jetzt muss allerdings Dampf unter den Kessel, damit wir tatsächlich zügig eine flächendeckende Verfügbarkeit von Glasfaser erreichen können“, so Sager weiter. Sicherzustellen sei hierbei, dass es sich tatsächlich um Glasfaser bis ins Gebäude handelt.

Die Digitalisierung werde – das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Landkreistages, die derzeit ausgewertet wird – von den Landkreisen als große Chance begriffen. „Über die Hälfte der Landkreise erwarten Effizienzgewinne für die Verwaltungsorganisation, fast ebenso viel erhoffen sich eine Attraktivitätssteigerung für Unternehmen und Bürger. Wenig überraschend ist, dass der fehlende oder unzureichende Breitbandausbau das größte Hemmnis für digitale Angebote darstellt“, verdeutlichte der DLT-Präsident.

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Tilo Deckert (Breitbandkoordinator Märkischer Kreis) sprach mit Tim Brauckmüller (Geschäftsführer des Breitbandbüros des Bundes) über die erfolgreichen Förderanträge aus Südwestfalen. (Foto: TKG)

Auf dem Podium waren unter anderem Tim Brauckmüller (Geschäftsführer des Breitbandbüros des Bundes), und Roland Koch (Aufsichtsrat Vodafone, Ministerpräsident a. D.) Tim Brauckmüller stellte in seinem Vortrag aktuelle Zahlen zur Breitbandverfügbarkeit in Deutschland vor und erläuterte anschließend den Status quo des Bundesförderprogramms Breitband. Demnach beläuft sich das Fördervolumen auf 669 bewilligte Anträge, womit 2,4 Millionen Haushalte und Gewerbe sowie mehr als 4.400 Schulen an leistungsstarkes Breitband angeschlossen werden. Brauckmüller hob in diesem Zusammenhang die positive Entwicklung hervor, dass viele Anträge auf den zukunftsfähigen FTTB-Anschluss (Fibre to the building) abzielen, was einen wichtigen Technologiesprung bedeutet.

DLT-Präsident Sager betonte in diesem Zusammenhang die Rolle der Landkreise beim Breitbandausbau: „Bei der Umsetzung der geplanten Bundesförderung in Höhe von 10-12 Mrd. Euro muss die bisherige starke Funktion der Kreise erhalten bleiben. Der Ausbau in Deutschland ist ohne die Landkreise und Gemeinden nicht zu stemmen. Wo stünden wir heute, wenn sich die Landkreise dem Ausbau nicht angenommen hätten? Unser Credo für den Breitbandausbau in den ländlichen Räumen lautet: mindestens eine, dafür aber wirklich flächendeckende Infrastruktur. Das gilt im Festnetzbereich ebenso wie im Mobilfunkbereich.“

Märkischer Kreis stellt Breitband-Förderantrag für 15 Städte und Gemeinden

Fristgerecht im dritten Förderaufruf, der am 28.10.2016 endete, hat der Märkische Kreis einen millionenschweren Förderantrag zum Breitbandausbau beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gestellt.

Der Kreistag beauftragte die Verwaltung am 27.10.2016 einstimmig, gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, sowie der kreiseigenen TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH (TKG-SWF), die weiteren Schritte im Förderverfahren für Wohngebiete und Ortslagen durchzuführen.

„Ziel ist der Breitbandausbau mit der bestmöglichen Infrastruktur, also Glasfaser“, teilte Landrat Thomas Gemke in der jüngsten Sitzung des Kreistages mit. Mit den Fördervorhaben verbessere sich die Breitbandanbindung für 314 Wohngebiete mit fast 120.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Märkischen Kreis „Wir rechnen mit einer Bewilligung der Förderung im Frühjahr 2017.“

Der Kreis übernimmt mit seinem Breitbandkoordinator Tilo Deckert und der TKG-SWF die Beteiligung an verschiedenen Förderprogrammen von Bund, Land und EU und hatte vor wenigen Monaten bereits einen kreisweiten Förderantrag für die Versorgung von Gewerbegebieten auf den Weg gebracht.

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Nur noch ein Klick von Breitbandkoordinator Tilo Deckert, dann ist der Förderantrag für den Breitbandausbau im Märkischen Kreis per E-Akte in Berlin. (Foto: TKG-SWF)

Eine schnelle Breitbandversorgung ist jedoch auch für die Privathaushalte gefragt: „Hier ist ein gemeinsames Vorgehen aller 15 kreisangehörigen Städte und Gemeinden wichtig. Dies ist in Form einer Kooperationsvereinbarung mit allen Kommunen gelungen“, erklärte Gemke im Kreistag. Dem Abschluss dieser Kooperationsvereinbarung waren zahlreiche Abstimmungsgespräche zwischen Kreis und Kommunen, Ratssitzungen, sowie Beratungen in zwei Bürgermeisterkonferenzen vorausgegangen. Dort war am 30.09.2016 schließlich vereinbart worden, dass parallel zum Antrag für die Gewerbegebiete auch in den Wohngebieten und Ortslagen ein interkommunal abgestimmtes Vorgehen für die Förderung des Breitbandausbaus verfolgt werden soll.

Folglich mussten ein ambitionierter Zeitplan und engen Fristen eingehalten werden, um das aufwändige Antragsverfahren zu durchlaufen. Unter anderem wurde eine kreisweite Glasfaser-Netzplanung erarbeitet, eine Studie zu Kosten und Effizienz unterschiedlicher Ausbauszenarien im Märkischen Kreis erstellt, sowie ein Markt- und Interessenbekundungsverfahren durchgeführt und ausgewertet. Pünktlich am 28.10.2016 konnte Breitbandkoordinator Tilo Deckert mit einem Mausklick den fertigen Antrag mittels elektronischer „E-Akte“ auf den Weg nach Berlin schicken – sicherheitshalber aber auch noch parallel per Fax und Post.

Landrat Gemke bedankte sich ausdrücklich bei den Städten und Gemeinden für die gute interkommunale Zusammenarbeit, die durch deren Breitbandbeauftragte, Wirtschaftsförderer und externe Berater maßgeblich unterstützt wurde. Auch die Vernetzung mit den Nachbarkreisen funktioniere vorbildlich. So haben neben dem Märkischen Kreis auch die übrigen vier südwestfälischen Kreise Förderanträge für den Breitbandausbau gestellt, von denen in diesem Jahr bereits zwei bewilligt wurden.

Weitere Fördergelder für märkische Kommunen

Die märkischen Kommunen Schalksmühle, Kierspe, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Neuenrade, Altena, Plettenberg und Iserlohn freuen sich über gute Nachrichten aus Berlin: Am 30. Mai 2016 erhielten diese acht Kommunen insgesamt bis zu 400.000 Euro Fördergelder vom Bund, um Planungs- und Beratungsleistungen für den Breitbandausbau zu finanzieren. Bereits Ende April hatte Herscheid einen Förderbescheid über 50.000 Euro erhalten.

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Die Übergabe der Bescheide fand am 30. Mai 2016 in Berlin statt. MdB Petra Crone (SPD), Tilo Deckert und Stefan Glusa, nahmen sie von Minister Dobrindt für die Kommunen entgegen. (Foto: BMVI)

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Heider freut sich über diese Bewilligung: „Die Bürger und Betriebe warten auf den Breitbandausbau. Das ist ein erster wichtiger Impuls für schnelles Internet im südlichen Märkischen Kreis. Schön, dass der Bund für die Umsetzung dieses wichtigen Projekts einen ersten Beitrag dafür leisten kann.“

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Crone freut sich, dass das Geld in die Kommunen fließt. „Die Verantwortlichen haben schnell und erfolgreich auf den Aufruf des Ministeriums reagiert. Mit der Förderzusage ist der Weg frei für eine weitere Verbesserung der Breitband-Situation in den verbliebenen unterversorgten Gebieten in unserer Region und auch die ansässigen Unternehmen brauchen ein schnelleres Internet“, sagte Crone.

„Wir können jetzt die nächsten Schritte einleiten, die letztlich in einem gemeinsamen, kreisweiten Förderantrag beim Bund zum Breitbandausbau für schnelles Internet auch in den Privathaushalten münden sollen“, erklärt Oliver Emmerichs, Fachbereichsleiter Planen und Bauen der Gemeindeverwaltung Schalksmühle.

In gemeinsamen Beratungsterminen mit den anderen Kommunen und der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen, die die Kommunen und Kreise in Südwestfalen beim Breitbandausbau unterstützt, gehe es nun zunächst darum die Fördergebiete zu definieren und diese in einzelne Lose aufzuteilen. „Dabei gilt es für einige Bereiche kreativ zu sein“, sagt Emmerichs. Denn sicherlich werde sich nicht für alle Bereiche des Schalksmühler Gemeindegebiets ein Anbieter finden, der Glaserfaserkabel, über die Datenraten von mindestens 50 Mbit/s erreicht werden sollen, zu verlegen. „Für die dünner besiedelten Gebiete sind aber beispielsweise andere Lösungen wie Funk denkbar“, sagt Emmerichs.

Zudem muss die Gemeinde vor Einreichung des Förderantrags ein Markterkundungsverfahren durchführen. Dabei werden alle Netzbetreiber abgefragt, ob sie in den nächsten drei Jahren beabsichtigen, bestimmte Gebiete auszubauen. „Diese Gebiete fallen komplett aus der Förderung. Das Problem bei der Markterkundung ist allerdings, dass die Netzbetreiber nur ihre Absicht erklären müssen, ob sie dann auch wirklich ausbauen, bleibt ihnen überlassen“, erläutert Emmerichs.

Für Schalksmühle rechnet der Fachbereichsleiter in einigen Bereichen mit Absichtserklärungen der Telekom, die momentan bekanntlich verstärkt auf das sogenannte Vectoring-Verfahren setzt, um so über die bereits bestehenden alten Kupferkabel die geforderte Leistung von 50 oder 100 Mbit/s zu erreichen. Beispielsweise wird die Telekom in der Nachbarkommune Kierspe das Netz im Ortsteil Bollwerk in den nächsten drei Jahren modernisieren, so dass Bollwerk dann keiner weiteren Förderung bedarf.

Ziel sei es weiterhin den Förderantrag im Herbst beim Bund einzureichen, so dass im Idealfall mit den ersten Arbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln in Teilen von Schalksmühle Anfang 2017 begonnen werden könne. „Der Betreiber, der den Zuschlag für ein Los bekommt, hat allerdings maximal drei Jahre Zeit, den Breitbandausbau vorzunehmen, so dass sich in einigen Bereichen der Projektbeginn also durchaus auch bis Mitte 2019 hinziehen könnte. Darauf haben wir als Gemeinde keinerlei Einfluss“, erklärt Emmerichs.

Von einer Förderung der Beraterleistungen beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur haben bislang 14 der 15 Kreiskommunen im MK Gebrauch gemacht. Die Stadt Menden hat dafür noch bis zum 31. Dezember 2016 Zeit.

Lesen Sie weitere Artikel dazu hier:
http://www.come-on.de/volmetal/schalksmuehle/foerdermittel-breitbandausbau-schalksmuehle-6432242.html
http://www.come-on.de/volmetal/kierspe/kierspe-erhaelt-foerdermittel-hoehe-euro-6432731.html
http://www.come-on.de/volmetal/schalksmuehle/breitbandausbau-dobrindt-uebergibt-foerderbescheid-6447531.html

Kabelnetzausbau im Märkischen Kreis

Die Städte Altena, Halver, Hemer, Iserlohn, Lüdenscheid Menden, Nachrodt-Wiblingwerde, Neuenrade, Plettenberg und Werdohl im Märkischen Kreis profitieren von einer großflächigen Netzausbauinitiative im Kabelnetz. Unitymedia , der führende Kabelnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen, bringt rund 6.200 bisher nicht angeschlossene Haushalte an sein Coax-Glasfasernetz. Damit erreicht Unitymedia mehr als 75 % der Haushalte in diesen Orten des Märkischen Kreises.

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Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia rüstet seine Coax-Glasfaser-Infrastruktur im Märkischen Kreis auf.

„Der Eigenausbau von Unitymedia bringt uns im Märkischen Kreis unserem Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet einen großen Schritt näher. Mit dem Ausbauprojekt können bald drei von vier Haushalten in den von Unitymedia versorgten Gemeinden, Internetgeschwindigkeiten von mehreren Hundert Megabit pro Sekunde nutzen. Damit übertreffen wir die von der Landes- und Bundesregierung ausgerufenen Breitbandziele“, freut sich Thomas Gemke, Landrat des Märkischen Kreises und Aufsichtsratsmitglied der TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH (TKG-SWF).

Die TKG-SWF begleitet alle Städte und Gemeinden im Kreis seit Jahren technologieneutral beim Breitbandausbau. TKG-SWF Projektleiter und Breitbandkoordinator Tilo Deckert: „Der Ausbau von Unitymedia beweist, dass ein funktionierender Wettbewerb immer noch der beste Motor für den Ausbau schneller Breitbandnetze ist.“ Nur wo dies nicht gelinge, müsse auf die Förderprogramme von Bund und Land zu-rückgegriffen werden, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen.

Jörg Nußbaumer, Vertriebsleiter Bauträger und Kommunen bei Unitymedia: „Wir haben uns ambitionierte Ziele gesetzt und werden die Netzaufrüstung nachfragegerecht durch entsprechende Investitionen in den kommenden Monaten und Jahren zügig vorantreiben. Das Coax-Glasfaserkabel ist für die Anforderungen der Zukunft bestens gerüstet und eine verlässliche Infrastruktur, um Bürgern und Unternehmen die Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft zu ermöglichen.“

Möglich macht es das TV-Kabelnetz im Boden direkt vor der eigenen Haustür, das erstmals im Rahmen der Ausbau-Initiative von Unitymedia erweitert wird. Ist in der betreffenden Straße das Unitymedia Kabelnetz bereits vorhanden, führt der Kabelnetzbetreiber auf Wunsch des Hauseigentümers die Anschlussarbeiten aus und übernimmt die Kosten in Höhe von bis zu 1.500 Euro. Voraussetzung ist der Vertragsabschluss eines höherwertigen Kombipaketes von Unitymedia mit mindestens zwei Diensten. Immer mehr Bürger fragen einen schnellen und zukunftssicheren Breitbandanschluss nach. Unitymedia hat in diesem Jahr eine großflächige Netzaufrüstung mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 400 Mbit/s gestartet.

Unternehmen im MK melden Breitband-Bedarf

Vom 12. Oktober bis 9. November 2015 führen alle Städte und Gemeinden im Märkischen Kreis mit ihren kommunalen Wirtschaftsförderungen in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis mbH (GWS), der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) und der TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH (TKG-SWF) eine Bedarfsabfrage zur Breitbandversorgung von Gewerbebetrieben durch.

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Die Bedarfsmeldungen können per Fragebogen an die Kommune oder online abgegeben werden.

Die Ermittlung des Bedarfs an schnellen Internetverbindungen ist erforderlich, um die Voraussetzungen für die Gewährung von Fördermitteln zu erfüllen. Damit der ermittelte Bedarf von den Förder- und Genehmigungsbehörden anerkannt wird, ist eine möglichst zahlreiche Teilnahme an dieser Abfrage von großer Bedeutung. Mehr zu den Hintergründen der Förderrichtlinie können Sie hier erfahren.

Gewerbetreibende haben die Möglichkeit, per Fragebogen, über die Internetseite der SIHK unter dem Link www.sihk.de/breitband oder unter Breitband-Ausschreibungen beim Breitbandbüro des Bundes an der Bedarfsabfrage teilzunehmen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Erster Bauabschnitt in Iserlohn Sümmern erhält VDSL Vectoring

Der geplante Breitbandausbau mittels VDSL Vectoring in Sümmern kann beginnen. Obwohl die Wirtschaftlichkeitsschwelle von 40% im Ort insgesamt noch nicht erreicht werden konnte, wird der  Ausbau in einem ersten Bauabschnitt starten.

„Es ist schade, dass trotz des großen Einsatzes aller Beteiligten die erforderliche Anzahl an Verträgen noch nicht zusammengekommen ist. Für 28% der Anschlüsse ist eine Versorgung wirtschaftlich leider nicht in allen Straßen darstellbar. Wir haben uns aber dazu entschlossen, die Gebiete mit der größten Unterversorgung und einer hohen Nachfrage mit VDSL Vectoring auszubauen“, sagt Andreas Griehl, Geschäftsführer der Telemark.

Die Telemark hat in den vergangenen Monaten, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Iserlohn und der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH (TKG) ein Konzept zur Errichtung einer VDSL Versorgung in Sümmern aufgestellt, um dort die Breitbandvernetzung massiv zu verbessern. Das Ziel bestand darin, den Kunden durch einen Anbieterwettbewerb marktgängige Preise zu ermöglichen. Um den Ausbauplan vollumfänglich in die Tat umzusetzen, wäre allerdings eine Vorvermarktungsquote von 40% als Wirtschaftlichkeitsschwelle notwendig gewesen. Diese wurde mit nur 28% verfehlt. Nach Ablauf des geplanten Zeitraums für den Abschluss von Vorverträgen, kamen die Verantwortlichen gemeinsam mit Stadt und Kreis zu dem Entschluss, dass die Ausbaupläne aufgrund der Nachfragesituation und Unterversorgung aber zumindest teilweise umgesetzt werden können.

„Wir freuen uns, dass trotz der Unterschreitung der Nachfragequote ein Ausbau der stark unterversorgten Bereiche in Sümmern mit schnellem VDSL möglich ist“, so Tilo Deckert, Projektleiter der TKG im Märkischen Kreis. Damit auch die Kunden, die im ersten Schritt von dem Ausbau noch nicht partizipieren können, noch ein Chance erhalten, verlängern wir die Vorvermarktungszeit einmalig bis zum 30.06.2015. Sollte die geplante Gesamtquote von 40% in diesem Zeitraum erreicht werden können, so wird auch der zweite Bauabschnitt umgesetzt.

Die Bauarbeiten für die Erschließung des ersten Teilabschnittes beginnen bereits in dieser Woche.

Will Stübbeken das Netz der Zukunft?

So „lahm“ wie im Iserlohner Ortsteil Stübbeken, ist das Internet kaum irgendwo anders. Um dies schlagartig zu ändern hat Stübbeken seit einigen Wochen die Chance, einen schnellen Internet-Zugang mit modernen Glasfaserkabeln zu bekommen. Damit sich die Investition lohnt, Glasfaserkabel in Stübbeken zu verlegen, müssten 40 Prozent der Stübbeker ihren bisherigen Anbieter wechseln.

Auf einer Informationsveranstaltung in der Dorfhalle wurde bereits vor einigen Wochen Reklame gemacht und gleich drei verschiedene Dienstanbieter stellten dort Ihre Angebote vor. Mehr als 60 Dorfbewohner waren zu der Veranstaltung gekommen. Viele von ihnen schimpften über die schlechten Leitungen. Je nach Wohnlage und Tageszeit „surfen“ die Stübbeker mit Geschwindigkeiten zwischen 2 und 6 Mbit/s. In Zeiten starker Auslastung müssen sich manche sogar mit weniger als 1 Mbit/s zufrieden geben. „Stübbeken ist einer von rund 130 weißen Flecken mit ungenügender Versorgung im Märkischen Kreis“, teilte Tilo Deckert von der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH (TKG) mit.

Aufgrund früherer Erfahrungen und trotz ihrer großen Unzufriedenheit, sehen viele Bürger einem Anbieterwechsel mit Unbehagen entgegen. Warum ist das so? Wirtschaftswissenschaftler bezeichnen dieses Verhalten als „Lock-in-Effekt“ (von engl. to lock in für „einschließen“ oder „einsperren“). Eine Änderung der gegenwärtigen Lage wird durch (vermeintlich) hohe „Wechselkosten“ als unwirtschaftlich angesehen. Für Kunden erscheint ein Wechsel nur dann sinnvoll, wenn der aus dem Wechsel entstandene Nutzen größer bzw. gleich den Kosten des Wechsels ist. Andernfalls bleibt der Kunde lieber bei seinem bisherigen Anbieter. Nach dem Motto: „Ich werde zwar schlecht bedient, aber ich kann mir wenigstens sicher sein, dass ich auch weiterhin schlecht bedient werde.“

Die Stadtwerke-Tochter Telemark würde das Dorf Stübbeken mit einem großen Schwung in die digitale Zukunft befördern. Und das könnte – wenn erforderlichen Teilnehmer zusammenkommen – schon in diesem Sommer geschehen. Mit Glasfasertechnik sind Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s und mehr möglich. Solch ein High-Tech-Angebot gebe es für Privat-Anschlüsse in reinen Wohngebieten höchst selten, unterstrich Stefan Döbbe von der Telemark.

Weitere Infos: http://telemark.de/breitbandausbau/ftth-iserlohn-stuebbeken.php

Breitband im MK: TKG und GWS kooperieren

Als Breitbandkoordinator und TKG Projektleiter kümmert sich Tilo Deckert Hand in Hand mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Märkischen Kreises um den Breitbandausbau. (Foto: GWS)

Die Versorgung mit leistungsfähigem Breitband-Internet gehört heute zu den wichtigsten Standortfaktoren.

von Jochen Schröder, Geschäftsführer GWS im Märkischen Kreis

Nach Schätzungen der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG-SWF) sind etwa 80 bis 120 Millionen Euro erforderlich, um in der heimischen Wirtschaftsregion das von der Bundesregierung verfolgte Ziel einer flächendeckenden Breitbandinfrastruktur mit einer Downloadgeschwindigkeit von mind. 50 Mbit pro Sekunde bis 2018 zu erreichen. Wie dies konkret finanziert werden soll, bleibt aber weitgehend unklar. Nach wie vor ist die tatsächliche Versorgungssituation in der Region extrem unterschiedlich. In ihrer Breitband-Agenda für Südwestfalen weist die TKG-SWF darauf hin, dass zumindest temporär die Gefahr einer „Digitalen Spaltung“ in der Region bestehe. Die ist umso besorgniserregender, weil es in der drittstärksten Industrieregion Deutschlands darum geht, nicht nur den Anschluss an die Digitalisierung der Produktion zu halten, sondern den Anspruch zu haben, bei dem Megathema „Industrie 4.0“ mit zu den Vorreitern zu gehören. Die intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen, Produkten und Werkstücken über das Internet wird ohne eine leistungsfähige Breitbandversorgung mit hohen Download- und Uploadraten nicht gelingen.

Sicherlich ist davon auszugehen, dass der unternehmensübergreifende Datenaustausch voraussichtlich nur auf der Grundlage einer Glasfaserinfrastruktur reibungslos funktionieren wird. Gleichwohl kann die TKG-SWF als technologie- und anbieterneutrale Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungssituation leisten.

Seit Anfang des Jahres hat der für den Märkischen Kreis zuständige Mitarbeiter der TKG-Südwestfalen, Tilo Deckert, seinen Arbeitsplatz im Gebäude der GWS in Altena bezogen, um Synergien in den Aufgabenfeldern Wirtschaftsförderung und Breitbandversorgung auszuschöpfen. Zu seinem Dienstleistungsangebot gehört unter anderem:

  • Genaue Analyse der jeweiligen Versorgungssituation und Bestandsaufnahme der verfügbaren Infrastruktur
  • Gespräche mit potenziellen Netz- und Dienste-Anbietern
  • Technologieneutrale Beratung der Unternehmen und Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten
  • Durchführung von Investitionen in begrenztem Umfang in Kooperation mit Infrastrukturanbietern

Erfahren Sie mehr in der Ausgabe 1 / 2015 der GWS publik
http://www.gws-mk.de/fileadmin/user_upload/presse/GWS_Publik_Ausgabe_1-15_web.pdf

Breitband für GWG in Hemer

Standortfaktor Breitband – Unternehmen diskutieren Bedarfe

Hemeraner Unternehmen informierten sich über die Möglichkeiten einer schnelleren Internetanbindung.

Zufrieden seien sie mit dem Verlauf der Veranstaltung und viele neue Informationen haben sie dabei mit auf den Weg bekommen, das war der Tenor der knapp 30 Unternehmen, die der Einladung zu dem Thema „Schöpfen Sie Ihr Breitband-Potenzial aus?“ am Donnerstag, 29. Januar gefolgt waren.

Die Wirtschaftsinitiative Hemer und die Wirtschaftsförderung der Stadt Hemer hatten Hemeraner Firmen in das Bau-Innovationsforum der Firma Verfuß dazu eingeladen, sich bei Experten der Telemark GmbH, der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH (TKG) und der SIHK Hagen intensiv über das Thema Breitband zu informieren und ihre konkreten Probleme direkt anzubringen.

Gastgeber Georg Verfuß betonte zu Beginn, wie wichtig diese enge Zusammenarbeit zwischen Stadt, Wirtschaftsförderung und Wirtschaftsinitiative in Hemer, und dass diese Veranstaltung ein weiterer Beleg für das erfolgreiche Zusammenspiel sei. Die Wichtigkeit des Themas Breitband als Standortfaktor für die Stadt Hemer hob Wolfgang Römer, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Hemer, hervor. Als zentrale Ansprechpartnerin speziell für die Hemeraner Unternehmen fungiere in diesem Zusammenhang die städtische Wirtschaftsförderung mit Kirsten Staubach. Tilo Deckert, Projektleiter der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH für den Märkischen Kreis stellte die Angebote der TKG vor, über die Unternehmen seit dem 1.1.2015 zusammen mit der Wirtschaftsförderung des Märkischen Kreises (GWS) informiert werden.

Die Möglichkeiten, den Experten aus Wirtschaft und Verwaltung ihre konkreten Probleme und Wünsche zu schildern, nutzte die Unternehmerschaft anschließend ausgiebig. An manchen Standorten bestehe zwar keine tatsächliche Unterversorgung mit schnellem Datenverkehr, für die unternehmerischen Bedarfe im alltäglichen Geschäft seien die Geschwindigkeiten allerdings längst nicht mehr ausreichend. Dafür entwickelte sich der Austausch zwischen den Unternehmensvertretern und den Referenten umso zügiger. Besonders deutlichen kristallisierten sich die Datenübertragungsdefizite in den Bereichen Gewerbegebiet Eisenbahnschleife, Altenaer Straße bis Ihmert sowie Deilinghofen heraus.

Nicht selten können die konstruktiven Veranstaltungen von Wirtschaftsinitiative und Wirtschaftsförderung am Ende mit konkreten Ergebnissen beziehungsweise mit ersten Handlungsoffensiven aufwarten: So wird die Firma Lenninghaus initiativ und den Bedarf der unmittelbaren Nachbarbetriebe in Erfahrung bringen, um dann gemeinsam mit der GWG für die Stadt Hemer in enger Absprache mit allen Beteiligten eine mittelfristige Lösung zu erarbeiten. Für den Bereich Altenaer Straße werden die Firmen KAJA (Armaturen), SAMA Metallbe- und -verarbeitung sowie die Gesenkschmiede Ernst Thomas in Erfahrung bringen, inwieweit die ansässigen Unternehmen durch den hiesigen Kabelversorger angebunden beziehungsweise die Datenübertragungsrate erhöht werden könnten.

Wiblingwerder Außenbezirke

Neue Chance für schnelles Internet auf dem Dorf

von Ina Hornemann

Nachrodt-Wiblingwerde . Das Angebot der Muenet GmbH könnte ein Silberstreif am Horizont für die Schnell-Internet-Versorgung der Wiblingwerder Außenbezirke sein. Finden sich 45 Vertragspartner, will die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG) eine Infrastruktur für Richtfunk schaffen. Die Chancen dafür, dass sich andere Anbieter finden, stehen schlecht.

Patrick Nettels, einer der beiden Gesellschafter der Muenet GmbH, bringt es auf den Punkt: „Wir sind der Besenwagen!“. Große Telekommunikationsanbieter sind nicht an einer Erschließung interessiert oder machten den Bürgern in den Randbezirken Versprechungen, die sie nicht halten konnten. Patrick Nettels aus Rosendahl ist kein Haustürvertreter. Als Schüler suchte er bereits Lösungen für schnelles Internet auf dem Dorf und fand rasch in der Nachbarschaft Abnehmer für seine Ideen. Mit seinem heutigen Gesellschafter Laslo Muether machte er aus dem Hobby einen Beruf.

Patrick Nettels Lösungsvorschlag ist die Errichtung eines Masten am Standort Alte Schule Veserde. Das dort vorhandene Internetsignal aus der Glasfaser kann per Funk an Haushalte mit Sichtkontakt zu der neu geschaffenen Infrastruktur weitergeleitet werden. Möglich sind 16 000er und 25 000er-Verbindungen. Ohne Sichtkontakt können Umsetzer das Signal in abgelegene Gegenden weiterleiten – ohne Geschwindigkeitseinbußen, betonte Patrick Nettels.

In Gegenden, wo die Gefahr besteht, dass das Signal verloren geht, will Muenet das vorher prüfen. Der Bürger selbst muss bei Vertragsabschluss nämlich in eine Dachantenne investieren, die eine Stromversorgung benötigt und ans heimische Modem angeschlossen werden muss. Die beiden Angebote der Muenet GmbH schließen einen Festnetzanschluss mit Rufnummernmitnahme ein. Der abgeschlossene Vertrag kann monatlich gekündigt werden und für Kunden, die jetzt noch an andere Verträge gebunden sind, gibt es einen vergünstigen Parallel-Tarif.

„Funktioniert nicht, was ich Ihnen zusage, dann steige ich persönlich auf Ihr Dach, montiere alles ab und Sie bekommen Ihr Geld zurück“, versprach Nettels den zahlreichen Teilnehmern der Bürgerversammlung im Schlosshotel Holzrichter.

Die Infrastruktur in Form des Masten und der Umsetzer würde die TKG installieren. Bei der ist der Märkische Kreis seit dem 1. Januar 2013 Gesellschafter. Mitarbeiter Tilo Deckert ist allein für die Versorgung des ländlichen Raums im Märkischen Kreis zuständig und brachte in Veserde zahlreiche Beispiele für gelungene Erschließung an. Er und Patrick Nettels betonten jedoch, dass sich die für Wiblingwerde und das Umland nur als kostendeckend erweist, wenn 45 Vertragspartner mitmachen.

Pferdefüße oder Kleingedrucktes entdeckten die Teilnehmer der Bürgerversammlung am Dienstag nicht. Bürgermeisterin Birgit Tupat stellte sich als Ansprechpartnerin im Amtshaus zur Verfügung, sollten noch weitere Fragen aufkommen. Die Bürger sollten sich bis zum 21. Mai entschieden haben und ihre Zusage bei der Muenet GmbH geben. Kommen genug Interessenten zusammen, könnten innerhalb von sechs Wochen schon die Weichen für schnelles Internet in den Dörfern gestellt werden. So war es in Plettenberg-Landemert auch.

Lesen sie mehr auf: http://www.come-on.de/lokales/nachrodt-wiblingwerde/neue-chance-schnelles-internet-oberen-gemeindebezirk-3535907.html