Unternehmen im MK melden Breitband-Bedarf

Vom 12. Oktober bis 9. November 2015 führen alle Städte und Gemeinden im Märkischen Kreis mit ihren kommunalen Wirtschaftsförderungen in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis mbH (GWS), der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) und der TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH (TKG-SWF) eine Bedarfsabfrage zur Breitbandversorgung von Gewerbebetrieben durch.

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Die Bedarfsmeldungen können per Fragebogen an die Kommune oder online abgegeben werden.

Die Ermittlung des Bedarfs an schnellen Internetverbindungen ist erforderlich, um die Voraussetzungen für die Gewährung von Fördermitteln zu erfüllen. Damit der ermittelte Bedarf von den Förder- und Genehmigungsbehörden anerkannt wird, ist eine möglichst zahlreiche Teilnahme an dieser Abfrage von großer Bedeutung. Mehr zu den Hintergründen der Förderrichtlinie können Sie hier erfahren.

Gewerbetreibende haben die Möglichkeit, per Fragebogen, über die Internetseite der SIHK unter dem Link www.sihk.de/breitband oder unter Breitband-Ausschreibungen beim Breitbandbüro des Bundes an der Bedarfsabfrage teilzunehmen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Podiumsdiskussion zum Breitbandausbau mit Minister Duin

Über Bundes-, Landes- und Parteigrenzen hinweg besteht Einigkeit: „Den Breitbandausbau will jeder, es gibt eigentlich niemanden, der dagegen ist“, sagte Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Garrelt Duin bei der Veranstaltung „Digitales.NRW – Breitbandausbau in der Region Südwestfalen“. Nur der Weg zu einem flächendeckenden Ausbau, der ist leider schon seit Jahren ein steiniger.

Am 27.06.2015 hatten Jens Braeuker, Vorstand der IT Südwestfalen AG, Andreas Griehl, Geschäftsführer der Telemark und der SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas den Minister zu einer Podiumsdiskussion in die Räume der Stadtwerke Lüdenscheid eingeladen.

In seinem Eingangsstatement schilderte Jens Braeuker eindrucksvoll, welche Hürden noch zu überwinden sind, um schnelle Anschlüsse möglich zu machen. Für Anschlussgebühren und Baukostenzuschüsse zwischen 50.000 bis über 80.000 Euro hätten ihm zwei Telekommunikationsunternehmen angeboten, ihn ans Breitbandnetz anzubinden. Solche Summen stellten eine Behinderung des wirtschaftlichen Erfolgs der Digitalisierung und der Industrie 4.0 besonders für kleine und mittlere Unternehmen in der Region dar.

Leider, so Andreas Griehl, werde der Wert der Glasfaserverlegung noch häufig unterschätzt und die Zahlungsbereitschaft bei den Unternehmen sei für einen hochwertigen Anschluss gering. Andererseits sei aber auch die Akquise von Fremdkapital problematisch, um als regionaler Betreiber mit einem Netzausbau in Vorleistung zu gehen.

Zum finanziellen Förderkonzept des Landes gehöre es daher, dass die Kommunen lokale Konzepte entwerfen, da sie die Situation vor Ort am besten kennen. Die kleineren Kommunen, die sich keinen eignen Breitband-Beauftragten leisten können, werden dabei vom Märkischen Kreis unterstützt. Jochen Schröder von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis und Stefan Glusa von der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen haben den Kommunen gemeinsam konkrete Hilfe und Beratung angeboten, damit ein Breitbandausbau gelingen kann.

Minister Duin unterstrich das Ziel des Landes, bis 2018 einen flächendeckenden Ausbau der Netze mit schneller Übertragungsrate zu verfolgen. Er machte jedoch gleichfalls deutlich, dass auch dann noch nicht alle Einzellagen versorgbar seien: „Wenn wir 95% bis 2018 schaffen und alle Gewerbegebiete, haben wir unser Ziel erreicht.“ Das Land werde dabei nicht selbst „die Schüppe in die Hand nehmen“. Auch dem jüngsten Vorschlag der Grünen, einen „Breitband-Soli“ einzuführen erteilte er in diesem Zusammenhang bereits eine klare Absage.

Breitband im MK: TKG und GWS kooperieren

Als Breitbandkoordinator und TKG Projektleiter kümmert sich Tilo Deckert Hand in Hand mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Märkischen Kreises um den Breitbandausbau. (Foto: GWS)

Die Versorgung mit leistungsfähigem Breitband-Internet gehört heute zu den wichtigsten Standortfaktoren.

von Jochen Schröder, Geschäftsführer GWS im Märkischen Kreis

Nach Schätzungen der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG-SWF) sind etwa 80 bis 120 Millionen Euro erforderlich, um in der heimischen Wirtschaftsregion das von der Bundesregierung verfolgte Ziel einer flächendeckenden Breitbandinfrastruktur mit einer Downloadgeschwindigkeit von mind. 50 Mbit pro Sekunde bis 2018 zu erreichen. Wie dies konkret finanziert werden soll, bleibt aber weitgehend unklar. Nach wie vor ist die tatsächliche Versorgungssituation in der Region extrem unterschiedlich. In ihrer Breitband-Agenda für Südwestfalen weist die TKG-SWF darauf hin, dass zumindest temporär die Gefahr einer „Digitalen Spaltung“ in der Region bestehe. Die ist umso besorgniserregender, weil es in der drittstärksten Industrieregion Deutschlands darum geht, nicht nur den Anschluss an die Digitalisierung der Produktion zu halten, sondern den Anspruch zu haben, bei dem Megathema „Industrie 4.0“ mit zu den Vorreitern zu gehören. Die intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen, Produkten und Werkstücken über das Internet wird ohne eine leistungsfähige Breitbandversorgung mit hohen Download- und Uploadraten nicht gelingen.

Sicherlich ist davon auszugehen, dass der unternehmensübergreifende Datenaustausch voraussichtlich nur auf der Grundlage einer Glasfaserinfrastruktur reibungslos funktionieren wird. Gleichwohl kann die TKG-SWF als technologie- und anbieterneutrale Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungssituation leisten.

Seit Anfang des Jahres hat der für den Märkischen Kreis zuständige Mitarbeiter der TKG-Südwestfalen, Tilo Deckert, seinen Arbeitsplatz im Gebäude der GWS in Altena bezogen, um Synergien in den Aufgabenfeldern Wirtschaftsförderung und Breitbandversorgung auszuschöpfen. Zu seinem Dienstleistungsangebot gehört unter anderem:

  • Genaue Analyse der jeweiligen Versorgungssituation und Bestandsaufnahme der verfügbaren Infrastruktur
  • Gespräche mit potenziellen Netz- und Dienste-Anbietern
  • Technologieneutrale Beratung der Unternehmen und Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten
  • Durchführung von Investitionen in begrenztem Umfang in Kooperation mit Infrastrukturanbietern

Erfahren Sie mehr in der Ausgabe 1 / 2015 der GWS publik
http://www.gws-mk.de/fileadmin/user_upload/presse/GWS_Publik_Ausgabe_1-15_web.pdf