Glasfaser-Baustart in Werdohl

Die Planungen für schnelles Internet in Werdohl sind abgeschlossen, jetzt wird gebaut: Der geförderte Glasfaserausbau erfolgt in zwei Bauabschnitten und soll bis Juni 2023 abgeschlossen sein.
Beim Glasfaserausbau in den Wohngebieten (Bundesförderprogramm 3. Call) besteht im Märkischen Kreis weiterhin großes Interesse (wir berichteten). Das mit insgesamt 60,45 Millionen Euro geförderte Projekt wird von den Bürgerinnen und Bürgern außerordentlich gut angenommen. Die Fördermittel kommen so ganz konkret bei den Menschen an“, sagt Landrat Marco Voge. Matthias Pohl, Gigabitkoordinator des Kreises, ergänzt: „Aktuell sind kreisweit 3.302 Anschlüsse buchbar.“
In Altena-Rosmart und in vielen Ortsteilen von Schalksmühle ist der Ausbau bereits komplett abgeschlossen. In Werdohl (Dresel, Düsternsiepen, Espenhagen, Eveking, Borbecke, Osmecke, Kettling, Rotenhohl, Kleinhammer und Pungelscheid) startet er jetzt.

Start des Glasfaser-Ausbaus in Werdohl (von links): Ralf Engstfeld (Regionalmanager der Deutschen Telekom), Landrat Marco Voge, Bürgermeister Andreas Späinghaus, Kreis-Gigabitkoordinator Matthias Pohl und Bauleiter Christian Mewes. (Foto: Vorsmann)

Beim Breitbandausbau profitiert der Märkische Kreis von diversen Förderprojekten des Bundes sowie des Landes NRW. Beim Glasfaserausbau in den Wohngebieten (Bundesförderprogramm 3. Call) ist das Interesse der Eigentümer sehr hoch. Die Rückmeldequote in Werdohl liegt bei knapp 89 Prozent. In Werdohl profitieren von diesem geförderten Ausbau rund 900 Adressen. Das neue Netz ermöglicht Bandbreiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s). „Es ist so leistungsstark, dass Arbeiten und Lernen von Zuhause aus, Video-Konferenzen, Surfen und Streamen gleichzeitig möglich sind“, berichtet Matthias Pohl. Die Deutsche Telekom wird mehr als 35 Kilometer Tiefbauarbeiten durchführen und 40 neue Netzverteiler aufstellen. Der geförderte Glasfaserausbau erfolgt in zwei Bauabschnitten und soll bis Juni 2023 abgeschlossen sein.
„Der Glasfaserausbau ist nicht nur die Basis dafür, dass die Menschen digital arbeiten können, sondern auch ein wichtiger Standortfaktor. Im gesamten Märkischen Kreis kommen wir beim Breitbandausbau gut voran. Mit dem Start der Bauarbeiten für den 3. Call geht es mit schnellem Internet auch für die Bürgerinnen und Bürger in Werdohl weiter. Das ist eine gute Nachricht. Auch bei weiteren Ausbauschritten und Förderprogrammen bleiben wir am Ball“, sagt Landrat Marco Voge. Im gesamten Märkischen Kreis sind nach Abschluss des geförderten Projektes (3. Call) ca. 24.000 Adressen mit rund 44.650 Haushalten an das schnelle Internet angeschlossen.
Werdohls Bürgermeister Andreas Späinghaus freut sich ebenfalls über den Start: „Wir sind froh, diese Ortsteile nun mit Glasfaser ausgebaut zu bekommen.“ Ralf Engstfeld, Regionalmanager der Deutschen Telekom, kündigte an, den Ausbau schnell voran treiben zu wollen. „Die Beeinträchtigungen für die Anwohner halten wir so gering wie möglich.“
Generell wird der geförderte Glasfaserausbau (Bundesförderprogramm 3. Call) zu 50 Prozent vom Bund, zu 40 Prozent vom Land und zu 10 Prozent mit Eigenanteilen der Kommunen finanziert. Kreis-Gigabitkoordinator Matthias Pohl: „Bei Kommunen, die sich in der Haushaltssicherung befinden, übernimmt das Land den Eigenanteil.“

Weitere Informationen unter: https://www.maerkischer-kreis.de/breitband_wohngebiete.php

Weitere Fördergelder für märkische Kommunen

Die märkischen Kommunen Schalksmühle, Kierspe, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Neuenrade, Altena, Plettenberg und Iserlohn freuen sich über gute Nachrichten aus Berlin: Am 30. Mai 2016 erhielten diese acht Kommunen insgesamt bis zu 400.000 Euro Fördergelder vom Bund, um Planungs- und Beratungsleistungen für den Breitbandausbau zu finanzieren. Bereits Ende April hatte Herscheid einen Förderbescheid über 50.000 Euro erhalten.

bmvi_bescheide_mk2
Die Übergabe der Bescheide fand am 30. Mai 2016 in Berlin statt. MdB Petra Crone (SPD), Tilo Deckert und Stefan Glusa, nahmen sie von Minister Dobrindt für die Kommunen entgegen. (Foto: BMVI)

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Heider freut sich über diese Bewilligung: „Die Bürger und Betriebe warten auf den Breitbandausbau. Das ist ein erster wichtiger Impuls für schnelles Internet im südlichen Märkischen Kreis. Schön, dass der Bund für die Umsetzung dieses wichtigen Projekts einen ersten Beitrag dafür leisten kann.“

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Crone freut sich, dass das Geld in die Kommunen fließt. „Die Verantwortlichen haben schnell und erfolgreich auf den Aufruf des Ministeriums reagiert. Mit der Förderzusage ist der Weg frei für eine weitere Verbesserung der Breitband-Situation in den verbliebenen unterversorgten Gebieten in unserer Region und auch die ansässigen Unternehmen brauchen ein schnelleres Internet“, sagte Crone.

„Wir können jetzt die nächsten Schritte einleiten, die letztlich in einem gemeinsamen, kreisweiten Förderantrag beim Bund zum Breitbandausbau für schnelles Internet auch in den Privathaushalten münden sollen“, erklärt Oliver Emmerichs, Fachbereichsleiter Planen und Bauen der Gemeindeverwaltung Schalksmühle.

In gemeinsamen Beratungsterminen mit den anderen Kommunen und der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen, die die Kommunen und Kreise in Südwestfalen beim Breitbandausbau unterstützt, gehe es nun zunächst darum die Fördergebiete zu definieren und diese in einzelne Lose aufzuteilen. „Dabei gilt es für einige Bereiche kreativ zu sein“, sagt Emmerichs. Denn sicherlich werde sich nicht für alle Bereiche des Schalksmühler Gemeindegebiets ein Anbieter finden, der Glaserfaserkabel, über die Datenraten von mindestens 50 Mbit/s erreicht werden sollen, zu verlegen. „Für die dünner besiedelten Gebiete sind aber beispielsweise andere Lösungen wie Funk denkbar“, sagt Emmerichs.

Zudem muss die Gemeinde vor Einreichung des Förderantrags ein Markterkundungsverfahren durchführen. Dabei werden alle Netzbetreiber abgefragt, ob sie in den nächsten drei Jahren beabsichtigen, bestimmte Gebiete auszubauen. „Diese Gebiete fallen komplett aus der Förderung. Das Problem bei der Markterkundung ist allerdings, dass die Netzbetreiber nur ihre Absicht erklären müssen, ob sie dann auch wirklich ausbauen, bleibt ihnen überlassen“, erläutert Emmerichs.

Für Schalksmühle rechnet der Fachbereichsleiter in einigen Bereichen mit Absichtserklärungen der Telekom, die momentan bekanntlich verstärkt auf das sogenannte Vectoring-Verfahren setzt, um so über die bereits bestehenden alten Kupferkabel die geforderte Leistung von 50 oder 100 Mbit/s zu erreichen. Beispielsweise wird die Telekom in der Nachbarkommune Kierspe das Netz im Ortsteil Bollwerk in den nächsten drei Jahren modernisieren, so dass Bollwerk dann keiner weiteren Förderung bedarf.

Ziel sei es weiterhin den Förderantrag im Herbst beim Bund einzureichen, so dass im Idealfall mit den ersten Arbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln in Teilen von Schalksmühle Anfang 2017 begonnen werden könne. „Der Betreiber, der den Zuschlag für ein Los bekommt, hat allerdings maximal drei Jahre Zeit, den Breitbandausbau vorzunehmen, so dass sich in einigen Bereichen der Projektbeginn also durchaus auch bis Mitte 2019 hinziehen könnte. Darauf haben wir als Gemeinde keinerlei Einfluss“, erklärt Emmerichs.

Von einer Förderung der Beraterleistungen beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur haben bislang 14 der 15 Kreiskommunen im MK Gebrauch gemacht. Die Stadt Menden hat dafür noch bis zum 31. Dezember 2016 Zeit.

Lesen Sie weitere Artikel dazu hier:
http://www.come-on.de/volmetal/schalksmuehle/foerdermittel-breitbandausbau-schalksmuehle-6432242.html
http://www.come-on.de/volmetal/kierspe/kierspe-erhaelt-foerdermittel-hoehe-euro-6432731.html
http://www.come-on.de/volmetal/schalksmuehle/breitbandausbau-dobrindt-uebergibt-foerderbescheid-6447531.html