Will Stübbeken das Netz der Zukunft?

So „lahm“ wie im Iserlohner Ortsteil Stübbeken, ist das Internet kaum irgendwo anders. Um dies schlagartig zu ändern hat Stübbeken seit einigen Wochen die Chance, einen schnellen Internet-Zugang mit modernen Glasfaserkabeln zu bekommen. Damit sich die Investition lohnt, Glasfaserkabel in Stübbeken zu verlegen, müssten 40 Prozent der Stübbeker ihren bisherigen Anbieter wechseln.

Auf einer Informationsveranstaltung in der Dorfhalle wurde bereits vor einigen Wochen Reklame gemacht und gleich drei verschiedene Dienstanbieter stellten dort Ihre Angebote vor. Mehr als 60 Dorfbewohner waren zu der Veranstaltung gekommen. Viele von ihnen schimpften über die schlechten Leitungen. Je nach Wohnlage und Tageszeit „surfen“ die Stübbeker mit Geschwindigkeiten zwischen 2 und 6 Mbit/s. In Zeiten starker Auslastung müssen sich manche sogar mit weniger als 1 Mbit/s zufrieden geben. „Stübbeken ist einer von rund 130 weißen Flecken mit ungenügender Versorgung im Märkischen Kreis“, teilte Tilo Deckert von der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH (TKG) mit.

Aufgrund früherer Erfahrungen und trotz ihrer großen Unzufriedenheit, sehen viele Bürger einem Anbieterwechsel mit Unbehagen entgegen. Warum ist das so? Wirtschaftswissenschaftler bezeichnen dieses Verhalten als „Lock-in-Effekt“ (von engl. to lock in für „einschließen“ oder „einsperren“). Eine Änderung der gegenwärtigen Lage wird durch (vermeintlich) hohe „Wechselkosten“ als unwirtschaftlich angesehen. Für Kunden erscheint ein Wechsel nur dann sinnvoll, wenn der aus dem Wechsel entstandene Nutzen größer bzw. gleich den Kosten des Wechsels ist. Andernfalls bleibt der Kunde lieber bei seinem bisherigen Anbieter. Nach dem Motto: „Ich werde zwar schlecht bedient, aber ich kann mir wenigstens sicher sein, dass ich auch weiterhin schlecht bedient werde.“

Die Stadtwerke-Tochter Telemark würde das Dorf Stübbeken mit einem großen Schwung in die digitale Zukunft befördern. Und das könnte – wenn erforderlichen Teilnehmer zusammenkommen – schon in diesem Sommer geschehen. Mit Glasfasertechnik sind Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s und mehr möglich. Solch ein High-Tech-Angebot gebe es für Privat-Anschlüsse in reinen Wohngebieten höchst selten, unterstrich Stefan Döbbe von der Telemark.

Weitere Infos: http://telemark.de/breitbandausbau/ftth-iserlohn-stuebbeken.php

Ausbau im MK schreitet voran

Märkischer Kreis. Ein schnellerer Internet-Anschluss, die Fortführung der Wirtschaftsförderung, das Regionalmarketing sowie ein regionales Einzelhandelskonzept: Das waren einige Themen, mit denen sich die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr beschäftigten.

Der Netzausbau für ein schnelleres Internet in den sogenannten „weißen Flecken“ im Märkischen Kreis schreitet voran. Das erfuhren die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr in ihrer jüngsten Sitzung. Die Informationen hatte der Geschäftsführer der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG) mbH, Stefan M. Glusa, mitgebracht.

Nachdem die TKG zuletzt gemeinsam mit anderen Partnern die Internet-Verbindungen in Plettenberg-Landemert sowie im Lüdenscheider Gewerbegebiet Wiebschla verbessern konnte, stehen bereits die nächsten Projekte an. Glusa nannte konkret Plettenberg-Himmelmert sowie die Iserlohner Ortsteile Sümmern, Stübbeken und Grürmannsheide.

Für die Zukunft will die TKG auch die Gewerbegebiete Halver-Oeckinghausen und Herscheid-Friedlin ans Breitbandnetz anschließen. Den Kreispolitikern versprach er: „Sie können sicher sein, dass Ihre Beteiligung von 1,5 Millionen Euro an der TKG ausschließlich dafür verwendet wird, die weißen Flecken im Märkischen Kreis zu schließen.“