Breitbandförderung in Siegen-Wittgenstein geht an innogy TelNet und Deutsche Telekom

Startschuss zum flächendeckenden Ausbau des Breitbandnetzes in Siegen-Wittgenstein: Am Freitag, den 23.03.2018 unterzeichnete Landrat Andreas Müller Verträge mit innogy TelNet und der Deutschen Telekom, die den Zuschlag im Förderverfahren erhalten haben und den Ausbau mit Fördermitteln jetzt umsetzen werden. Nach Abschluss der Arbeiten sollen in den Fördergebieten, in denen die Telekommunikationsunternehmen aus wirtschaftlichen Gründen nicht selbst den Ausbau vornehmen wollten, nun geförderte Breitbandanschlüsse mit mindestens 50 MBit/s im Download zur Verfügung stehen. Bereits im April soll es erste offizielle Spatenstiche geben und nur 14 Monate später soll der Ausbau bereits abgeschlossen sein, so sehen es die Verträge vor. Der Kreis Siegen-Wittgenstein will damit der erste Kreis in Südwestfalen sein, in dem die Bauarbeiten des Bundesförderverfahrens abgeschlossen sein sollen.

In den Netzausbau in Siegen-Wittgenstein werden insgesamt 20,5 Mio. Euro investiert. Der Bund und das Land NRW fördern dies gemeinsam mit 3,6 Mio. Euro. Insgesamt werden auf einer Strecke von 230 km Tiefbaumaßnahmen vorgenommen, 861 km Glasfaserkabel werden in neuen und vorhandenen Trassen verlegt und 128 Verteiler neu aufgestellt. Nach Abschluss der Arbeiten werden 10.619 Adressen in Siegen-Wittgenstein erstmals mit schnellem Internet versorgt sein. Hinter einer einzelnen dieser Adressen kann sich ein Unternehmen, ein Ein- oder Mehrfamilienhaus oder auch eine Schule verbergen. 13 Prozent dieser Adressen (1.327) können Glasfaseranschlüsse bis ins Haus erhalten.

Sandra Sonnack, innogy TelNet, Landrat Andreas Müller, Kreis Siegen-Wittgenstein und Marco Bormann, Deutsche Telekom bei der Vertragsunterzeichnung (Foto: TKG-SWF)

Der Kreis Siegen-Wittgenstein ist der zweite von fünf südwestfälischen Kreisen, der einen endgültigen Förderbescheid erhalten und Verträge mit ausbauenden Unternehmen unterzeichnet hat. Der vorläufige Förderbescheid war am 06.09.2016 übergeben worden (wir berichteten). Nach dem Kreis Olpe, der schon im ersten Förderaufruf des Bundesförderprogramms erfolgreich war, und wo Ende Dezember 2017 der erste Spatenstich erfolgte, hatte der Kreis Siegen-Wittgenstein im zweiten Förderaufruf einen Antrag gestellt. Die übrigen drei Kreise waren im dritten Förderaufruf erfolgreich und befinden sich aktuell noch vor dem Abschluss der laufenden Vergabeverfahren.

Bad Berleburg, Bad Laasphe, Erndtebrück, Freudenberg, Kreuztal und Hilchenbach werden von der innogy TelNet erschlossen. In Netphen, Siegen, Wilnsdorf , Neunkirchen und Burbach baut die Deutsche Telekom aus. (Grafik: TUBS, Municipalities in SI, Logos are public domain, Color by TKG-SWF, CC BY-SA 3.0)

Glasfaseranschlüsse bis ins Haus (fibre to the home, FTTH) sollen mindestens für 503 Unternehmensadressen, 812 Privatadressen sowie zwölf Schulen angeboten werden. Im übrigen Ausbaugebiet werden die Glasfaserkabel nur bis zu den Kabelverzweigern (fibre to the curb, FTTC) verlegt.  In Südwestfalen wird dies eine der letzten Fördermaßnahmen mit FTTC/Vectoring Technologie sein. Mit der neuen Bundesregierung wird es eine neue Förderstrategie für den Breitbandausbau geben, bei der nur noch reine Glasfaser-Ausbauprojekte förderfähig sein sollen und keine Fördergelder mehr für den Breitbandausbau mittels VDSL (Super-) Vectoring ausgegeben werden.

Im Kreis Siegen-Wittgenstein war das Vergabeverfahren zum Breitbandausbau gemäß Bundesförderverfahren bereits am 16.08.2017 mit der vorbehaltlichen Zuschlagserteilung beendet und die Ergebnisse am 05.09.2017 im projektbegleitenden Ausschuss präsentiert worden. Der Zuschlag stand bislang allerdings unter dem Vorbehalt der Prüfung und Genehmigung durch die Fördergeber von Bund und Land. Die finale Antragsstellung auf Bundesfördermittel beim Projektträger hatte der Kreis offiziell am 09.11.2017 eingereicht. Die kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen hatte den Kreis Siegen-Wittgenstein im weiteren Verlauf des Förderverfahrens beraten, u.a. im Rahmen einer Plausibilisierung der eingereichten Angebote der TK-Unternehmen.

Ansprechpartner für alle Fragestellungen zum anstehenden Breitbandausbau ist der Breitbandkoordinator des Kreises Siegen-Wittgenstein, Markus Menn. Er steht sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und den Kommunen für Auskünfte zur Verfügung.

VDSL-Ausbau startet in Geseke

Die Kernstadt von Geseke und der Ortsteil Störmede im Kreis Soest sollen schnelles Internet erhalten. Ab dem 28.08.2017 werden im Auftrag der innogy TelNet rund 15 Kilometer Leerrohre und Glasfaserkabel von Westnetz in Kooperation mit der Stadt und dem beauftragten Tiefbauunternehmen Waldeier Bau GmbH aus Warburg verlegt. Innogy investiert in den Ausbau rund 1,9 Millionen Euro.

15 Kilometer Leerrohre, in denen Glasfaserkabel für den schnellen Internet-Zugang eingezogen werden, sollen ab heute in Geseke verlegt werden. (Foto: TKG-SWF)

In Geseke und Störmede werden an 32 von insgesamt 55 bestehenden Kabelverzweigern der Deutschen Telekom neue Schaltschränke mit VDSL 2-Vectoringtechnik installiert. Nach erfolgtem Ausbau können dann im Frühjahr 2018 über die Kupferleitungen der Telefonanschlüsse Datenübertragungsraten von bis zu 100 MBit/s zur Verfügung gestellt werden.

Alle Baumaßnahmen werden entweder mittels Spülbohrtechnik oder in offener Tiefbauweise durchgeführt. Wenn möglich, werden vorhandene Leerrohre genutzt. Alle betroffenen Haushalte erhalten im Vorfeld ein Informationsschreiben über die geplante Baumaßnahme. Mitarbeiter des ausführenden Tiefbauunternehmens Waldeier informieren bedarfsweise die Anwohner persönlich über die anstehenden Tiefbauarbeiten. Für kurzfristige Beeinträchtigungen der Zufahrtswege bittet Westnetz die Anwohner um Verständnis. Der geöffnete Straßenbereich wird nach der Leerrohrlegung zeitnah verfüllt, um die Beeinträchtigungen zu minimieren.

Bei dem Ausbau durch Innogy handelt es sich nicht um den geförderten Glasfaserausbau für den alle Kommunen im Kreis Soest 28,5 Millionen Euro an Fördergeldern erhalten (wir berichteten). Beim geförderten Ausbau erfolgt die Vergabe hoffentlich noch in diesem Jahr. Dann sollen die weiteren unterversorgten Stadtteile wie beispielsweise Ermsinghausen, Mittelhausen und Eringerfeld sowie verschiedene Gewerbegebiete im Stadtgebiet mit Glasfaser bis in Haus (FTTB bzw. FTTH) erschlossen werden.

Gesekes Bürgermeister Dr. Remco van der Velden: „Ich freue mich sehr, dass Innogy für tausende Haushalte in der Kernstadt und in Störmede bald flächendeckend Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde ermöglichen wird. Beim Upload werden bis zu 40 Megabit pro Sekunde erreicht. In absehbarer Zeit werden fast alle Geseker Haushalte durch Glasfaser, VDSL, VDSL-Vectoring oder TV-Kabel schnell im Internet surfen. Der Ausbau der Innogy bringt für tausende Haushalte in Geseke eine deutliche Verbesserung. Unser Ziel bleibt aber der Glasfaserausbau bis in jedes Haus.“

Das vollständige Interview lesen Sie hier: http://www.geseke.de/aktuell/pressemitteilungen2017/117200100000039527.php

Mehr Bandbreite in Arnsberg und Winterberg

Im östlichen Arnsberger Stadtgebiet hat die Deutsche Telekom mit den Vorarbeiten für einen VDSL-Ausbau begonnen. Dieser soll dank Vectoring zum Jahresende 2017 rund 8.500 Haushalten in Alt-Arnsberg eine Verdoppelung der bisherigen Download-Geschwindigkeit und eine Vervierfachung der Upload-Geschwindigkeit ermöglichen. Nach dem Ausbau stehen bis zu 100 MBit/s im Download und 40 MBit/s im Upload zur Verfügung.

Für die Deutsche Telekom werden in Alt-Arnsberg neue Kabel verlegt. (Foto: TKG Südwestfalen)

Insgesamt sollen in Alt-Arnsberg und den umliegenden Stadtteilen (Vorwahlbereich 02931) sowie Oeventrop (Vorwahlbereich 02937) rund 10.800 Haushalte von den Maßnahmen profitieren, darunter auch 90 Haushalte in Breitenbruch, 980 Haushalte in Niedereimer, sowie in Rumbeck weitere 400 Haushalte und in Uentrop 150 Haushalte ab Dezember 2017. Oeventrop soll dann im Frühjahr 2018 mit rund 1100 Haushalte folgen.

Auch im Stadtgebiet Winterberg kündigte die Deutsche Telekom an, Netze eigenwirtschaftlich zu ertüchtigen, vor allem den Nahbereich in der Kernstadt. In Niedersfeld, Siedlinghausen und Langewiese werde die vorhandene Technik aufgerüstet. Insgesamt profitieren von dem Ausbau rund 2.600 Haushalte. Die Fertigstellung ist für Mitte 2018 geplant.

Weitere Informationen:
https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/haushalte-in-winterberg-profitieren-vom-breitbandausbau-id210819205.html
https://www.wp.de/staedte/arnsberg/telekom-beschleunigt-das-internet-in-arnsberg-id210772919.html

Weitere Fördergelder für märkische Kommunen

Die märkischen Kommunen Schalksmühle, Kierspe, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Neuenrade, Altena, Plettenberg und Iserlohn freuen sich über gute Nachrichten aus Berlin: Am 30. Mai 2016 erhielten diese acht Kommunen insgesamt bis zu 400.000 Euro Fördergelder vom Bund, um Planungs- und Beratungsleistungen für den Breitbandausbau zu finanzieren. Bereits Ende April hatte Herscheid einen Förderbescheid über 50.000 Euro erhalten.

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Die Übergabe der Bescheide fand am 30. Mai 2016 in Berlin statt. MdB Petra Crone (SPD), Tilo Deckert und Stefan Glusa, nahmen sie von Minister Dobrindt für die Kommunen entgegen. (Foto: BMVI)

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Heider freut sich über diese Bewilligung: „Die Bürger und Betriebe warten auf den Breitbandausbau. Das ist ein erster wichtiger Impuls für schnelles Internet im südlichen Märkischen Kreis. Schön, dass der Bund für die Umsetzung dieses wichtigen Projekts einen ersten Beitrag dafür leisten kann.“

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Crone freut sich, dass das Geld in die Kommunen fließt. „Die Verantwortlichen haben schnell und erfolgreich auf den Aufruf des Ministeriums reagiert. Mit der Förderzusage ist der Weg frei für eine weitere Verbesserung der Breitband-Situation in den verbliebenen unterversorgten Gebieten in unserer Region und auch die ansässigen Unternehmen brauchen ein schnelleres Internet“, sagte Crone.

„Wir können jetzt die nächsten Schritte einleiten, die letztlich in einem gemeinsamen, kreisweiten Förderantrag beim Bund zum Breitbandausbau für schnelles Internet auch in den Privathaushalten münden sollen“, erklärt Oliver Emmerichs, Fachbereichsleiter Planen und Bauen der Gemeindeverwaltung Schalksmühle.

In gemeinsamen Beratungsterminen mit den anderen Kommunen und der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen, die die Kommunen und Kreise in Südwestfalen beim Breitbandausbau unterstützt, gehe es nun zunächst darum die Fördergebiete zu definieren und diese in einzelne Lose aufzuteilen. „Dabei gilt es für einige Bereiche kreativ zu sein“, sagt Emmerichs. Denn sicherlich werde sich nicht für alle Bereiche des Schalksmühler Gemeindegebiets ein Anbieter finden, der Glaserfaserkabel, über die Datenraten von mindestens 50 Mbit/s erreicht werden sollen, zu verlegen. „Für die dünner besiedelten Gebiete sind aber beispielsweise andere Lösungen wie Funk denkbar“, sagt Emmerichs.

Zudem muss die Gemeinde vor Einreichung des Förderantrags ein Markterkundungsverfahren durchführen. Dabei werden alle Netzbetreiber abgefragt, ob sie in den nächsten drei Jahren beabsichtigen, bestimmte Gebiete auszubauen. „Diese Gebiete fallen komplett aus der Förderung. Das Problem bei der Markterkundung ist allerdings, dass die Netzbetreiber nur ihre Absicht erklären müssen, ob sie dann auch wirklich ausbauen, bleibt ihnen überlassen“, erläutert Emmerichs.

Für Schalksmühle rechnet der Fachbereichsleiter in einigen Bereichen mit Absichtserklärungen der Telekom, die momentan bekanntlich verstärkt auf das sogenannte Vectoring-Verfahren setzt, um so über die bereits bestehenden alten Kupferkabel die geforderte Leistung von 50 oder 100 Mbit/s zu erreichen. Beispielsweise wird die Telekom in der Nachbarkommune Kierspe das Netz im Ortsteil Bollwerk in den nächsten drei Jahren modernisieren, so dass Bollwerk dann keiner weiteren Förderung bedarf.

Ziel sei es weiterhin den Förderantrag im Herbst beim Bund einzureichen, so dass im Idealfall mit den ersten Arbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln in Teilen von Schalksmühle Anfang 2017 begonnen werden könne. „Der Betreiber, der den Zuschlag für ein Los bekommt, hat allerdings maximal drei Jahre Zeit, den Breitbandausbau vorzunehmen, so dass sich in einigen Bereichen der Projektbeginn also durchaus auch bis Mitte 2019 hinziehen könnte. Darauf haben wir als Gemeinde keinerlei Einfluss“, erklärt Emmerichs.

Von einer Förderung der Beraterleistungen beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur haben bislang 14 der 15 Kreiskommunen im MK Gebrauch gemacht. Die Stadt Menden hat dafür noch bis zum 31. Dezember 2016 Zeit.

Lesen Sie weitere Artikel dazu hier:
http://www.come-on.de/volmetal/schalksmuehle/foerdermittel-breitbandausbau-schalksmuehle-6432242.html
http://www.come-on.de/volmetal/kierspe/kierspe-erhaelt-foerdermittel-hoehe-euro-6432731.html
http://www.come-on.de/volmetal/schalksmuehle/breitbandausbau-dobrindt-uebergibt-foerderbescheid-6447531.html

Netzausbau in Beringhausen, Padberg und Giershagen

Im Stadtgebiet Marsberg wird die Deutsche Telekom bis Ende 2018 ihr Netz im Vorwahlbereich 02991 mit Vectoring ausbauen. Zahlen muss die Kommune dafür zunächst nicht, da die Telekom das Netz weitgehend im Eigenausbau optimiert.

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Marsbergs Bürgermeister Klaus Hülsenbeck, Wirtschaftsförderer Rüdiger Nentwig und Reinhard Rohleder von der Deutschen Telekom stellten jetzt im Rathaus Details zum Ausbau in Marsberg vor.

1.231 Haushalte und 86 Firmen in den Ortsteilen Beringhausen, Padberg und Giershagen sollen demnächst mit bis zu 100 MBit/s im Internet surfen können. Die Telekom wird mehrere Kilometer Glasfaser von der Vermittlungsstelle in Bredelar aus verlegen und fünf Multifunktionsgehäuse aufstellen oder mit Vectoring-Technik ausstatten. Die Maßnahme soll bis Anfang 2017 abgeschlossen sein. Bis Ende 2017 soll dann auch das Industriegebiet Ohmberg angeschlossen und bis Ende 2018 der komplette Vorwahlbereich 02992 ausgebaut sein.

„Als Stadt unterstützen wir Verbesserungen im Bereich der digitalen Technik, denn die ist in der heutigen Zeit unverzichtbar“, so Bürgermeister Hülsenbeck. Überall werden jedoch Telekom oder andere Netzbetreiber nicht eigenwirtschaftlich tätig, zum Beispiel in Ortsteilen wie Helminghausen oder Udorf wo sich der Netzausbau für die Anbieter wirtschaftlich nicht rechnet. Hier setzt die Kommune auf die Fördermittel, die Land und Bund bereitstellen. „Die Förderverfahren werden vom Hochsauerlandkreis und der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen koordiniert. Für 2017 und 2018 haben wir schon vorsorglich Finanzmittel eingeplant, denn einen Eigenanteil bei der Förderung wird die Kommune tragen müssen“, erklärte Wirtschaftsförderer Rüdiger Nentwig. Eine entsprechende Ausschreibung um die Investitionsbereitschaft der Anbieter abzufragen läuft noch bis zum 23. Mai.