Als erste Kommune in Südwestfalen hat die Stadt Halver im Märkischen Kreis einen geplanten Glasfaser-Ausbau des Netzbetreibers Unsere Grüne Glasfaser GmbH & Co. KG (UGG) bekannt gegeben. UGG wurde 2020 als Joint Venture von Telefónica und Allianz gegründet und war in der Region bislang noch nicht tätig.

Wie Halvers Bürgermeister Michael Brosch bei einem Pressetermin am 23.9.2022 mitteilte, will UGG in der Innenstadt und in Randlagen, wie z.B. in Oberbrügge, Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude bauen. Über die Pläne der UGG war zuvor am 21.9. im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Hauptausschusses informiert worden. Der Baustart ist schon für das kommende Frühjahr 2023 vorgesehen, und der Ausbau soll bereits nach rund 18 Monaten abgeschlossen sein.
Der eigenwirtschaftliche Ausbau der UGG wird den geförderten Ausbau ergänzen, so dass das Stadtgebiet dann flächendeckend über Glasfaser verfügen soll. Informationsveranstaltungen für Bürger werden demnächst stattfinden, heißt es in einem Pressebericht.
Den geplanten Markteintritt eines neuen Netzbetreibers beurteilt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa grundsätzlich positiv: „Mit der UGG will ein weiterer Glasfaseranbieter in unserer Region tätig werden und privates Kapital investieren. Besonders hervorzuheben ist, dass UGG den Netzausbau nicht von einer vorherigen Nachfragebündelung abhängig macht, die Glasfaser also ohne eine Mindestvermarktungsquote verlegen will. Außerdem soll das Netz der UGG auch weiteren Dienstanbietern zur Verfügung stehen.“
Bereits 16 verschiedene, regionale und überregionale TK-Netzbetreiber sind nach eigenen Angaben in den südwestfälischen Kreisen, Städten und Gemeinden tätig, bzw. mit diesen in Gesprächen. „Das zeigt, dass der Glasfaserausbau in Südwestfalen auch ohne öffentliches Geld immer besser funktioniert. Bundesweit hat die TK-Branche private Investitionen von 50 Mrd. Euro für den Glasfaserausbau bis 2025 angekündigt. Als anbieterneutrale, kommunale Telekommunikationsgesellschaft der fünf Kreise sorgen wir seit Jahren für optimale Rahmenbedingungen, damit möglichst viel privates Kapital in den Netzausbau unserer starken Region Südwestfalen fließt“, sagt Glusa. Dabei wird es in den nächsten Jahren vor allem auf eine gute Koordinierung der zahlreichen angekündigten Ausbaumaßnahmen ankommen, bei denen den Gigabitkoordinatoren der Kreise eine wichtige Rolle zukommt.
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