Spatenstich von Unsere Grüne Glasfaser – Ausbau beginnt im Märkischen Kreis

Mit einem symbolischen Spatenstich in Altena ist beim Anbieter Unsere Grüne Glasfaser (UGG) der Startschuss für den Netzausbau im Märkischen Kreis gefallen. Nun will UGG auch in der Kreisstadt Lüdenscheid voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 damit beginnen, dort Glasfaseranschlüsse für rund 15.000 Adressen zu verlegen. Weitere Kommunen aus Südwestfalen sollen folgen.

Der erste Spatenstich durch UGG fand am 10. Juli 2023 in der Stadt Altena statt. Zuvor wurde im Rahmen einer Ortsbegehung bereits der ideale Standort für den dortigen Hauptverteilerpunkt identifiziert. Von dort aus wird UGG die Leitungen dann, je nach Beauftragung, in die einzelnen Häuser und Wohnungen verlegen.

„Erster Spatenstich“ an der Wilhelmstraße in Altena (v.l.): Jörg Ellerbrok (UGG), Uwe Kober (Bürgermeister Altena), Thomas Hoheisel, Matthias Pohl (Märkischer Kreis) und Sofia Almpani (Phoenix Engineering). (Foto: Unsere Grüne Glasfaser)

Anfang August 2023 wurde bekanntgegeben, dass UGG auch in der Kreisstadt Lüdenscheid voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 damit beginnen will, Glasfaseranschlüsse zu verlegen. Rund 15.000 Adressen im Stadtgebiet sollen so mit schnellem Internet versorgt werden können.

Startschuss am 2. August 2023 auch in Lüdenscheid mit (v.l.) Dirk Aengeneyndt (Stadt Lüdenscheid), Jörg Ellerbrok (UGG), Sebastian Wagemeyer (Bürgermeister Lüdenscheid) und Laura Hartmann (Stadt Lüdenscheid). (Foto: Stadt Lüdenscheid)

Anfang des Jahres hatte die Stadt Lüdenscheid eine Kooperationsvereinbarung mit der UGG unterzeichnet. Neben der Telekom und Vodafone ist UGG der dritte Partner der Stadt Lüdenscheid beim Breitbandausbau. Zudem werden über ein Förderverfahren des Märkischen Kreises aktuell Glasfaseranschlüsse für rund 1.500 Adressen verlegt.

UGG als Gemeinschaftsunternehmen von Allianz und Telefónica ist auch in weiteren Städten und Gemeinden in Südwestfalen aktiv (wir berichteten), darunter Nachrodt, Menden, Hemer, Halver (Märkischer Kreis) und Attendorn (Kreis Olpe).

„Mit dem ersten Spatenstich lässt UGG ihren Ankündigungen und Kooperationsvereinbarungen jetzt Taten folgen,“ begrüßt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa diesen Meilenstein. Neben drei Gemeinden aus dem Oberbergischen Kreis, gehören die märkischen Kommunen damit zu den ersten Projekten, die von UGG in Nordrhein-Westfalen realisiert werden.
„Der Markteintritt von UGG als weiterer Netzbetreiber in unserer Region zeigt, welches Potenzial für den privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau besteht und dass Südwestfalen attraktiv für Investoren und den Infrastrukturwettbewerb ist“, sagt Glusa und verweist auf die neu um Gemeinde- und Statteilebene erweiterte, „Potenzialanalyse des eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbaus in Deutschland“ des BMDV.

Quelle: BMDV

Die Potenzialanalyse dient als Indikator für die eigenwirtschaftliche Erschließbarkeit mit Glasfasernetzen und beziffert das entsprechende Potenzial für den Märkischen Kreis und die Stadt Attendorn auf über 98%. Ergänzt werden die dargestellten Potenziale durch weitere Kennzahlen (Haushaltsanzahl, Glasfaserquote, Versorgungsdaten) sowie um Angaben zu laufenden und fertiggestellten Förderprojekten.

Weitere Fördergelder für märkische Kommunen

Die märkischen Kommunen Schalksmühle, Kierspe, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Neuenrade, Altena, Plettenberg und Iserlohn freuen sich über gute Nachrichten aus Berlin: Am 30. Mai 2016 erhielten diese acht Kommunen insgesamt bis zu 400.000 Euro Fördergelder vom Bund, um Planungs- und Beratungsleistungen für den Breitbandausbau zu finanzieren. Bereits Ende April hatte Herscheid einen Förderbescheid über 50.000 Euro erhalten.

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Die Übergabe der Bescheide fand am 30. Mai 2016 in Berlin statt. MdB Petra Crone (SPD), Tilo Deckert und Stefan Glusa, nahmen sie von Minister Dobrindt für die Kommunen entgegen. (Foto: BMVI)

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Heider freut sich über diese Bewilligung: „Die Bürger und Betriebe warten auf den Breitbandausbau. Das ist ein erster wichtiger Impuls für schnelles Internet im südlichen Märkischen Kreis. Schön, dass der Bund für die Umsetzung dieses wichtigen Projekts einen ersten Beitrag dafür leisten kann.“

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Crone freut sich, dass das Geld in die Kommunen fließt. „Die Verantwortlichen haben schnell und erfolgreich auf den Aufruf des Ministeriums reagiert. Mit der Förderzusage ist der Weg frei für eine weitere Verbesserung der Breitband-Situation in den verbliebenen unterversorgten Gebieten in unserer Region und auch die ansässigen Unternehmen brauchen ein schnelleres Internet“, sagte Crone.

„Wir können jetzt die nächsten Schritte einleiten, die letztlich in einem gemeinsamen, kreisweiten Förderantrag beim Bund zum Breitbandausbau für schnelles Internet auch in den Privathaushalten münden sollen“, erklärt Oliver Emmerichs, Fachbereichsleiter Planen und Bauen der Gemeindeverwaltung Schalksmühle.

In gemeinsamen Beratungsterminen mit den anderen Kommunen und der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen, die die Kommunen und Kreise in Südwestfalen beim Breitbandausbau unterstützt, gehe es nun zunächst darum die Fördergebiete zu definieren und diese in einzelne Lose aufzuteilen. „Dabei gilt es für einige Bereiche kreativ zu sein“, sagt Emmerichs. Denn sicherlich werde sich nicht für alle Bereiche des Schalksmühler Gemeindegebiets ein Anbieter finden, der Glaserfaserkabel, über die Datenraten von mindestens 50 Mbit/s erreicht werden sollen, zu verlegen. „Für die dünner besiedelten Gebiete sind aber beispielsweise andere Lösungen wie Funk denkbar“, sagt Emmerichs.

Zudem muss die Gemeinde vor Einreichung des Förderantrags ein Markterkundungsverfahren durchführen. Dabei werden alle Netzbetreiber abgefragt, ob sie in den nächsten drei Jahren beabsichtigen, bestimmte Gebiete auszubauen. „Diese Gebiete fallen komplett aus der Förderung. Das Problem bei der Markterkundung ist allerdings, dass die Netzbetreiber nur ihre Absicht erklären müssen, ob sie dann auch wirklich ausbauen, bleibt ihnen überlassen“, erläutert Emmerichs.

Für Schalksmühle rechnet der Fachbereichsleiter in einigen Bereichen mit Absichtserklärungen der Telekom, die momentan bekanntlich verstärkt auf das sogenannte Vectoring-Verfahren setzt, um so über die bereits bestehenden alten Kupferkabel die geforderte Leistung von 50 oder 100 Mbit/s zu erreichen. Beispielsweise wird die Telekom in der Nachbarkommune Kierspe das Netz im Ortsteil Bollwerk in den nächsten drei Jahren modernisieren, so dass Bollwerk dann keiner weiteren Förderung bedarf.

Ziel sei es weiterhin den Förderantrag im Herbst beim Bund einzureichen, so dass im Idealfall mit den ersten Arbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln in Teilen von Schalksmühle Anfang 2017 begonnen werden könne. „Der Betreiber, der den Zuschlag für ein Los bekommt, hat allerdings maximal drei Jahre Zeit, den Breitbandausbau vorzunehmen, so dass sich in einigen Bereichen der Projektbeginn also durchaus auch bis Mitte 2019 hinziehen könnte. Darauf haben wir als Gemeinde keinerlei Einfluss“, erklärt Emmerichs.

Von einer Förderung der Beraterleistungen beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur haben bislang 14 der 15 Kreiskommunen im MK Gebrauch gemacht. Die Stadt Menden hat dafür noch bis zum 31. Dezember 2016 Zeit.

Lesen Sie weitere Artikel dazu hier:
http://www.come-on.de/volmetal/schalksmuehle/foerdermittel-breitbandausbau-schalksmuehle-6432242.html
http://www.come-on.de/volmetal/kierspe/kierspe-erhaelt-foerdermittel-hoehe-euro-6432731.html
http://www.come-on.de/volmetal/schalksmuehle/breitbandausbau-dobrindt-uebergibt-foerderbescheid-6447531.html

Breitband für Neubaugebiet Vogelberg-Kirchhahn in Lüdenscheid

Die Stadt Lüdenscheid sucht Netzbetreiber, die 35 neue Einfamilienhäuser im Wohngebiet „Vogelberg – Kirchhahn“ zwischen Fuelbecker Straße, Willi-Bürger-Straße und Wilhelm-Kattwinkel-Straße, mit Breitbandanschlüssen von mindestens 50 Mbit/s versorgen. Auf den zwei Flurstücken 473 und 474 werden auf einer Gesamtfläche von 19.723 m² insgesamt 35 Grundstücke in offener, aufgelockerter Bauweise für freistehende Einfamilienhäuser oder Doppelhäuser ausgewiesen.

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Öffentliche Zuschüsse sollen nicht gewährt werden, jedoch wird die Möglichkeit eingeräumt, im Rahmen des Straßenbaus die erforderliche Infrastruktur mit zu verlegen und die Grundstückskäufer über die Angebote zu informieren.

Rückmeldungen von interessierten Netzbetreibern können noch bis zum 10. Dezember 2015 direkt an dirk.aengeneyndt@luedenscheid.de gesendet werden.

Podiumsdiskussion zum Breitbandausbau mit Minister Duin

Über Bundes-, Landes- und Parteigrenzen hinweg besteht Einigkeit: „Den Breitbandausbau will jeder, es gibt eigentlich niemanden, der dagegen ist“, sagte Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Garrelt Duin bei der Veranstaltung „Digitales.NRW – Breitbandausbau in der Region Südwestfalen“. Nur der Weg zu einem flächendeckenden Ausbau, der ist leider schon seit Jahren ein steiniger.

Am 27.06.2015 hatten Jens Braeuker, Vorstand der IT Südwestfalen AG, Andreas Griehl, Geschäftsführer der Telemark und der SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas den Minister zu einer Podiumsdiskussion in die Räume der Stadtwerke Lüdenscheid eingeladen.

In seinem Eingangsstatement schilderte Jens Braeuker eindrucksvoll, welche Hürden noch zu überwinden sind, um schnelle Anschlüsse möglich zu machen. Für Anschlussgebühren und Baukostenzuschüsse zwischen 50.000 bis über 80.000 Euro hätten ihm zwei Telekommunikationsunternehmen angeboten, ihn ans Breitbandnetz anzubinden. Solche Summen stellten eine Behinderung des wirtschaftlichen Erfolgs der Digitalisierung und der Industrie 4.0 besonders für kleine und mittlere Unternehmen in der Region dar.

Leider, so Andreas Griehl, werde der Wert der Glasfaserverlegung noch häufig unterschätzt und die Zahlungsbereitschaft bei den Unternehmen sei für einen hochwertigen Anschluss gering. Andererseits sei aber auch die Akquise von Fremdkapital problematisch, um als regionaler Betreiber mit einem Netzausbau in Vorleistung zu gehen.

Zum finanziellen Förderkonzept des Landes gehöre es daher, dass die Kommunen lokale Konzepte entwerfen, da sie die Situation vor Ort am besten kennen. Die kleineren Kommunen, die sich keinen eignen Breitband-Beauftragten leisten können, werden dabei vom Märkischen Kreis unterstützt. Jochen Schröder von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis und Stefan Glusa von der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen haben den Kommunen gemeinsam konkrete Hilfe und Beratung angeboten, damit ein Breitbandausbau gelingen kann.

Minister Duin unterstrich das Ziel des Landes, bis 2018 einen flächendeckenden Ausbau der Netze mit schneller Übertragungsrate zu verfolgen. Er machte jedoch gleichfalls deutlich, dass auch dann noch nicht alle Einzellagen versorgbar seien: „Wenn wir 95% bis 2018 schaffen und alle Gewerbegebiete, haben wir unser Ziel erreicht.“ Das Land werde dabei nicht selbst „die Schüppe in die Hand nehmen“. Auch dem jüngsten Vorschlag der Grünen, einen „Breitband-Soli“ einzuführen erteilte er in diesem Zusammenhang bereits eine klare Absage.

Glasfaser in Wibschla

Die TelekommunikationsGesellschaft Südwestfalen konnte mit ihrem ersten Glasfaseranschluss das schnelle Internet in das Lüdenscheider Gewerbegebiet Wibschla bringen. Jetzt ging die Verbindung offiziell “online”. „Großer Bahnhof“ im Lüdenscheider Gewerbegebiet Wibschla, denn es gab etwas zu feiern. Landrat Thomas Gemke, Lüdenscheids Bürgermeister Dieter Dzewas, Vertreter der Iserlohner Telekommunikationsgesellschaft Mark mbH sowie der TelekommunikationsGesellschaft Südwestfalen nahmen den schnellen Internet-Breitbandanschluss für das Gewerbegebiet offiziell in Betrieb.

„Ich bin froh, dass die TKG so schnell die Partner gefunden hat und wir heute Vollzug melden können. Alle Beteiligte haben an einem Strang gezogen“, meinte Landrat Thomas Gemke. Mit einer Investitionssumme von 40.000 Euro sei nach Landemert in Plettenberg jetzt innerhalb weniger Tage das zweite Gebiet angeschlossen. Der Landrat wies darauf hin, dass der Märkische Kreis neben den anderen vier Kreisen in Südwestfalen Mitgesellschafter der TKG Südwestfalen ist.´

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Alle Beteiligten freuten sich über das schnelle Internet im Lüdenscheider Gewerbegebiet Wibschla. Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis

Lüdenscheids Bürgermeister Dieter Dzewas dankte vor allem Unternehmer Matthias Gutberlet. „Er hat mit seinem Anruf bei mir Druck gemacht.“ Modellbauer Gutberlet freute sich: „Es funktioniert jetzt alles tadellos. Der schnelle Internet-Anschluss ist für uns sehr wichtig, weil wir mit großen Datensätzen arbeiten. Ich kann mich nur bei allen Beteiligten bedanken.“ TKG-Projektleiter Tilo Deckert konnte vor Ort verraten: „Die nächsten Vorhaben stehen schon an.“ Für die TKG war dieses Projekt eine besondere Herausforderung, da es sich hier um die erste Glasfaserversorgung eines unterversorgten Gebietes handelt, die die TKG gemeinsam mit einem Kooperationspartner umgesetzt hat.
Für die beteiligten Unternehmen ist der weitere Breitbandausbau eine lohnende Aufgabe, wie Andreas Griehl, Geschäftsführer der Iserlohner Telekommunikationsgesellellschaft Mark mbH, eine Tochtergesellschaft der Iserlohner Stadtwerke, erläuterte: „Wir müssen zwar auch Ergebnisse liefern, kleine Lösungen wie hier sind für uns auch ein Erfolg. Wir suchen dafür auch Nischen.“
Die ungünstige Versorgung des Gewerbegebietes mit schnellem Internet gehört jetzt der Vergangenheit an. Die Stadt Lüdenscheid hatte nach einer zügigen und günstigen Lösung mit ver-schiedenen Anbietern im Telekommunikationsbereich gesucht und war fündig geworden. In wenigen Wochen wurden lösungsorientierte und pragmatische Partner gefunden, um auch die neuen, kurz vor dem Einzug stehenden Firmen im Gebiet schnell zu versorgen. Die ersten Gespräche hatten Ende Mai stattgefunden, jetzt konnte das Gebiet „online“ gehen.