Ausschreibungen für dunkelgraue Flecken im Märkischen Kreis und Hochsauerlandkreis gestartet

Der Märkische Kreis und der Hochsauerlandkreis haben heute ihre europaweiten Ausschreibungen für den geförderten Glasfaserausbau in den so genannten „dunkelgrauen Flecken“ gestartet.

Die Kreise haben das Ziel, flächendeckend leistungsfähige Zugänge zu Gigabitnetzen herzustellen und zudem ihre Wirtschaftsstandorte zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen sicherzustellen. Im Rahmen des Förderprogramms des Bundes „Richtlinie für die Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ (Gigabitförderung 2.0) wurden Förderanträge gestellt und Fördermittel in vorläufiger Höhe bewilligt. Darüber hinaus wurde eine Kofinanzierung nach der „Richtlinie des Landes zur Kofinanzierung des Bundesprogramms „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland – Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0 (Gigabit-RL 2.0)“ beim Land NRW beantragt.

Die Förderung soll durch eine Investitionsbeihilfe zur sog. Wirtschaftlichkeitslücke, d.h. in Höhe der Differenz zwischen dem Barwert aller Einnahmen und dem Barwert der Ausgaben für den Netzaufbau und -betrieb, erfolgen.

Einzelheiten könne den Vergabeunterlagen entnommen werden:

Märkischer Kreis:
https://www.dtvp.de/Satellite/notice/CXP4YKPHEKE/documents
https://ted.europa.eu/de/notice/-/detail/116098-2024
https://projekttraeger-breitband.de/konzessionsbekanntmachung/public/detail/1000114

Hochsauerlandkreis:
https://www.dtvp.de/Satellite/notice/CXP4YKPHE9V/documents
https://ted.europa.eu/de/notice/-/detail/118017-2024
https://projekttraeger-breitband.de/konzessionsbekanntmachung/public/detail/1000113

Die Abgabefrist für die Teilnahme an den Verfahren ist jeweils der 28.03.2024 12:00 Ortszeit.

REGIONALE 2025: Regionales Kompetenzzentrum für smarte Lösungen geplant

Projekt „Smart Region Hub“ mit erstem Stern ausgezeichnet – Neue Wege der Zusammenarbeit für alle Kommunen und Dörfer in Südwestfalen – Aufbau auf Smart-City-Modellprojekten „5 für Südwestfalen“ und Iserlohn

Kreise, Städte, Gemeinden und Dörfer stehen vor großen Herausforderungen. Klimakrise, Digitalisierung und Fachkräftemangel in der Verwaltung sind nur einige Beispiele. Um diese zu meistern und die Städte und Dörfer in Südwestfalen lebenswert zu halten, braucht es neue Lösungen und kluge Wege der Zusammenarbeit. Genau dort setzt in der REGIONALE 2025 die Projektidee „Smart Region Hub“ an. Geplant ist ein regionales Kompetenzzentrum als zentrale und beratende Anlaufstelle für alle 59 Kommunen und ihre Dörfer. Schon erprobte, smarte und digitale Lösungen sollen hier miteinander geteilt werden und Kommunen unterstützt werden, diese bei sich zu nutzen. Das Vorhaben wurde vom zuständigen Ausschuss der REGIONALE 2025 mit dem ersten von drei Sternen ausgezeichnet.

Landrat Dr. Karl Schneider überreicht TKG-Geschäftsführer Stefan Glusa den ersten Stern für den „Smart Region Hub Südwestfalen“ (Foto: J.Uhl/Pressestelle HSK)

Kooperatives Zusammenarbeiten zählt als eine Stärke von Südwestfalen. Sich auszutauschen und voneinander zu lernen, ist beispielsweise ein zentraler Punkt des Modellprojekts „Smart Cities: 5 für Südwestfalen“ (wir berichteten). Die fünf Städte Arnsberg, Bad Berleburg, Menden, Olpe und Soest sind dort als Pionierkommunen aktiv. Sie setzen Projekte um, probieren Technologien aus und teilen ihre Erkenntnisse in der sogenannten „Smart Cities: Schule“ der Südwestfalen Agentur GmbH mit Interessierten. Derzeit sind es 22 Kommunen, darunter auch die Stadt Iserlohn, die ihrerseits selbst Smart-Cities-Modellkommune ist und sich intensiv einbringt. Die Ansätze reichen von Sensorik für bedarfsorientierte Bewässerung von Stadtgrün, digitale Erfassung des Straßenzustands über Plattformen für Ehrenamt oder Leerstandsmanagement bis hin zu KI-basierter Vorhersage von Hochwasser. Das Projekt „Smart Region Hub“ möchte Kreise, Städte, Gemeinden und Dörfer dabei unterstützen, schon erprobte Lösungen bei sich einzusetzen.

„Vieles lässt sich bereits multiplizieren, z.B. die digitale Erfassung des Straßenzustandes, Ehrenamtsportale oder ein Waldmonitoring. Wir sind der Auffassung, dass die regionale Ebene auf dem Weg zu digitaler Souveränität exakt die richtige ‚Flughöhe‘ für einen solchen Hub ist“, erklärte Stefan Glusa, Geschäftsführer der kommunalen TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH (TKG). Die TKG und die Pionierkommunen und 22 Mitmach-Kommunen aus dem Modellprojekt „Smart Cities: 5 für Südwestfalen„, die Smart-Cities-Modellkommune Iserlohn, sowie das das mit einem ersten Stern ausgezeichnete LEADER-REGIONALE-Kooperationsprojekt „Wir sind digital.Dorf“ treiben die Idee „Smart Region Hub“ gemeinsam voran.

Das Ziel: Durch das „Hub“ als zentrale Anlaufstelle klar, schnell und abgestimmt „in der Region für die Region Südwestfalen“ handeln – zum Beispiel bei Themen wie Sensorik, Datenplattformen oder Künstlicher Intelligenz. Gerade kleinere Kommunen und auch Dörfer haben oft nicht die Kapazitäten, sich mit den Themen auseinanderzusetzen. Durch das arbeitsteilige Vorgehen und Beratungen über ein „Smart Region Hub“ soll ein greifbarer Nutzen entstehen. „In einer ländlich geprägten Region braucht es Menschen vor Ort, die den Wandel begleiten. Bestehende Communities bzw. Netzwerke auf Bundes- und Landesebene lassen sich so ideal ergänzen“, ergänzt Glusa.

Weitere Informationen:
https://www.regionale-suedwestfalen.com/projekt/smart-region-hub/

79 Millionen Euro für den Glasfaserausbau in „grauen Flecken“ bewilligt

Der Bund hat in Südwestfalen weitere Fördermittel für den Glasfaserausbau bewilligt, in einer vorläufigen Höhe von insgesamt rund 79 Millionen Euro.

Demnächst werden geförderte Glasfaser-Anschlüsse auch in „grauen Flecken“ gebaut. (Foto: TKG-SWF)

Grundlage der Förderzusagen ist die Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ – Gigabit-Richtlinie 2.0 des Bundes. Danach fördert der Bund den Breitbandausbau in Gebieten, in denen das vorhandene Netz den Teilnehmern nicht mindestens 500 Mbit/s im Download bzw. 200 Mbit/s symmetrisch zuverlässig zur Verfügung stellen kann, oder ein solches Netz von den Telekommunikationsunternehmen in den nächsten drei Jahren nicht eigenwirtschaftlich errichtet wird.

Angesichts der Schwierigkeiten beim Bundeshaushalt in den letzten Wochen freut sich Stefan Glusa, Geschäftsführer der kreiseigenen TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen besonders über die Förderbescheide aus Berlin für vier der fünf südwestfälischen Kreise: „Mit den weiteren Fördermitteln können nun auch diejenigen Adressen in der Region mit leistungsfähigen Glasfaseranschlüssen versorgt werden, an denen die Netzbetreiber in den kommenden Jahren nicht privatwirtschaftlich aktiv werden.“

Nach Durchführung von kreisweiten Branchendialogen und Markterkundungsverfahren (wir berichteten), wurden in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Kommunen die zu fördernden Adressen identifiziert, die nun auf einen geförderten Glasfaseranschluss in den nächsten Jahren hoffen können.

Die Bundesförderung wird 50 % der kalkulierten Gesamtkosten abdecken. Zusätzlich wird eine Kofinanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen mit einem vorzeitigen Maßnahmebeginn beantragt. Die Städte und Gemeinden müssen die verbleibenden Eigenanteile zwischen 10 und 20 Prozent aufbringen. Basierend auf den so genannten „Wirtschaftlichkeitslücken“, wurden die vorläufig bewilligten Förderbedarfe von 79 Millionen Euro anhand von Durchschnittskosten und qualifizierten Schätzungen ermittelt. Die Beträge können sich allerdings mit den finalen Förderbescheiden in endgültiger Höhe noch verändern.

Bevor der Ausbau beginnen kann, sind noch zahlreiche Formalitäten zu erledigen. Ab Frühjahr 2024 werden europaweite Vergabeverfahren durchgeführt, um geeignete Netzbetreiber zu beauftragen. „Die notwendigen Vorbereitungen laufen bereits. An welchen Adressen der Gigabit- und Glasfaser-Ausbau in den bisherigen Förderverfahren erfolgt, bzw. bereits abgeschlossen ist, können Interessierte auf den verschiedenen Geo-Informations-Portalen einsehen. Dort werden die Gigabitkoordinatoren unserer Kreise zu gegebener Zeit auch die zu fördernden grauen Flecken und weitere Details veröffentlichen“, kündigt Glusa an und bittet bis dahin noch um etwas Geduld.

Die im Jahr 2008 gegründete, kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen unterstützt und berät ihre südwestfälischen Kreise und Kommunen seit vielen Jahren bei den bisherigen Förderverfahren und allen Fragen rund um den Ausbau der Glasfaser- und Mobilfunknetze in der Region.

Spatenstich von Unsere Grüne Glasfaser – Ausbau beginnt im Märkischen Kreis

Mit einem symbolischen Spatenstich in Altena ist beim Anbieter Unsere Grüne Glasfaser (UGG) der Startschuss für den Netzausbau im Märkischen Kreis gefallen. Nun will UGG auch in der Kreisstadt Lüdenscheid voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 damit beginnen, dort Glasfaseranschlüsse für rund 15.000 Adressen zu verlegen. Weitere Kommunen aus Südwestfalen sollen folgen.

Der erste Spatenstich durch UGG fand am 10. Juli 2023 in der Stadt Altena statt. Zuvor wurde im Rahmen einer Ortsbegehung bereits der ideale Standort für den dortigen Hauptverteilerpunkt identifiziert. Von dort aus wird UGG die Leitungen dann, je nach Beauftragung, in die einzelnen Häuser und Wohnungen verlegen.

„Erster Spatenstich“ an der Wilhelmstraße in Altena (v.l.): Jörg Ellerbrok (UGG), Uwe Kober (Bürgermeister Altena), Thomas Hoheisel, Matthias Pohl (Märkischer Kreis) und Sofia Almpani (Phoenix Engineering). (Foto: Unsere Grüne Glasfaser)

Anfang August 2023 wurde bekanntgegeben, dass UGG auch in der Kreisstadt Lüdenscheid voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 damit beginnen will, Glasfaseranschlüsse zu verlegen. Rund 15.000 Adressen im Stadtgebiet sollen so mit schnellem Internet versorgt werden können.

Startschuss am 2. August 2023 auch in Lüdenscheid mit (v.l.) Dirk Aengeneyndt (Stadt Lüdenscheid), Jörg Ellerbrok (UGG), Sebastian Wagemeyer (Bürgermeister Lüdenscheid) und Laura Hartmann (Stadt Lüdenscheid). (Foto: Stadt Lüdenscheid)

Anfang des Jahres hatte die Stadt Lüdenscheid eine Kooperationsvereinbarung mit der UGG unterzeichnet. Neben der Telekom und Vodafone ist UGG der dritte Partner der Stadt Lüdenscheid beim Breitbandausbau. Zudem werden über ein Förderverfahren des Märkischen Kreises aktuell Glasfaseranschlüsse für rund 1.500 Adressen verlegt.

UGG als Gemeinschaftsunternehmen von Allianz und Telefónica ist auch in weiteren Städten und Gemeinden in Südwestfalen aktiv (wir berichteten), darunter Nachrodt, Menden, Hemer, Halver (Märkischer Kreis) und Attendorn (Kreis Olpe).

„Mit dem ersten Spatenstich lässt UGG ihren Ankündigungen und Kooperationsvereinbarungen jetzt Taten folgen,“ begrüßt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa diesen Meilenstein. Neben drei Gemeinden aus dem Oberbergischen Kreis, gehören die märkischen Kommunen damit zu den ersten Projekten, die von UGG in Nordrhein-Westfalen realisiert werden.
„Der Markteintritt von UGG als weiterer Netzbetreiber in unserer Region zeigt, welches Potenzial für den privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau besteht und dass Südwestfalen attraktiv für Investoren und den Infrastrukturwettbewerb ist“, sagt Glusa und verweist auf die neu um Gemeinde- und Statteilebene erweiterte, „Potenzialanalyse des eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbaus in Deutschland“ des BMDV.

Quelle: BMDV

Die Potenzialanalyse dient als Indikator für die eigenwirtschaftliche Erschließbarkeit mit Glasfasernetzen und beziffert das entsprechende Potenzial für den Märkischen Kreis und die Stadt Attendorn auf über 98%. Ergänzt werden die dargestellten Potenziale durch weitere Kennzahlen (Haushaltsanzahl, Glasfaserquote, Versorgungsdaten) sowie um Angaben zu laufenden und fertiggestellten Förderprojekten.

Spatenstich für den geförderten Glasfaser-Ausbau (6.Call) im Märkischen Kreis

Landrat Marco Voge hat am 21. Juni 2023 gemeinsam mit Plettenbergs Bürgermeister Ulrich Schulte sowie Vertretern der Bezirksregierung und der Telekom den symbolischen Spatenstich für den Märkischen Kreis vorgenommen.

Offizieller Spatenstich für den 6. Call im Märkischen Kreis mit Landrat Marco Voge, Bürgermeister Ulrich Schulte, Thomas Sommer (Bezirksregierung Arnsberg), Malwina Razmand (Projektträger ateneKOM), Steffanie Reichert, Peter Berger, Ralf Engstfeld und Christian Mewes (Telekom Deutschland) und den Gigabitkoordinatoren des Märkischen Kreises, Matthias Pohl und Thomas Hoheisel (Foto: TKG/MK)

Der Ausbau soll bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. Dann sollen weitere rund 6.700 Adressen mit einem Tempo von bis zu 1 Gbit/s (Gigabit pro Sekunde) surfen können. Der Märkische Kreis und die Telekom haben dazu bereits im Mai 2022 einen Vertrag unterschrieben (wir berichteten). Die Telekom wird rund 3.100 Kilometer Glasfaser verlegen und 551 neue Glasfaserverteiler aufstellen. Finanziert wird dieses Projekt mit Bundes- und Landesmittel sowie kommunaler Eigenanteile in Höhe von rund 98,8 Millionen Euro.

Landrat Marco Voge hebt die Bedeutung von schnellen und stabilen Internetverbindungen im ländlichen Bereich hervor: „Der Glasfaserausbau ist nicht nur die Basis dafür, dass die Menschen digital arbeiten können, sondern auch ein wichtiger Standortfaktor. Im gesamten Märkischen Kreis kommen wir beim Breitbandausbau gut voran. Mit dem Start der Bauarbeiten für den 6. Call machen wir den nächsten Schritt zu einer breiten Versorgung mit schnellem Internet die Bürgerinnen und Bürger im Märkischen Kreis. Das ist eine gute Nachricht. Auch bei weiteren Ausbauschritten und Förderprogrammen bleiben wir am Ball. Ziel ist eine möglichst hohe Quote an gigabitfähigen Anschlüssen“.
Plettenbergs Bürgermeister Ulrich Schulte freut sich ebenfalls über den Start des 6. Calls in Plettenberg: „Nach dem Telekom-Projekt ‚GigabitCity‘, dem RWP-Förderverfahren und dem 3. Call der Bundesförderung bekommen nun weitere Haushalte einen schnellen Internetanschluss.“

„Wir treiben den Ausbau schnell voran“, sagt Ralf Engstfeld, Regionalmanager der Telekom, und ergänzt: „Wer seine Zustimmung für den kostenfreien Hausanschluss seiner Immobilie bisher nicht gegeben hat, kann das jetzt nachholen. Sonst kommt die Glasfaser nicht ins Haus, sondern führt lediglich daran vorbei.“ Um die Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich zu halten, wird in einzelnen Bauabschnitten vorgegangen.

Bis das schnelle Internet auch wirklich genutzt werden kann, sind verschiedene Schritte erforderlich. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger entsprechend über den schematischen Ablauf zu informieren und die weiteren Maßnahmen bis zur endgültigen Buchbarkeit von Internettarifen darzulegen. Nach den Bautätigkeiten im Straßenbereich müssen die Hausanschlüsse erstellt werden,
entsprechende Netzverteiler in Betrieb genommen sein, Glasfaser in die verlegten Micro-Röhrchen eingeblasen werden, Netzdokumentationen angefertigt sowie technische Vorbereitungen durch die Telekom erfolgen. Das neu erstellte Netz wird sukzessive freigeschaltet, sodass Glasfaser-Internettarife genutzt werden können.
Alle betroffenen Eigentümer im Fördergebiet wurden bereits über die Bestellmöglichkeit postalisch informiert. „Schon mehr als 80 Prozent der betroffenen Adressen wurden bereits beauftragt“, freut sich Gigabitkoordinator Matthias Pohl.

Detaillierte Informationen zum geförderten Glasfaserausbau im 6. Call der Bundesförderung erhalten Interessierte auf der Website des Märkischen Kreises. Alle Fördergebiete werden in einer interaktiven Kartenanwendung dargestellt.

Drei weitere Markterkundungen in Südwestfalen laufen im HSK, MK und OE

Kurz nach dem Start des Markterkundungsverfahrens im Kreis Siegen-Wittgenstein (wir berichteten), haben jetzt die weiteren südwestfälischen Kreise Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis und der Kreis Olpe erfolgreich die Markterkundungen für ihre jeweiligen Kreisgebiete gestartet.

Die direkten Links und Fristen zu allen vier veröffentlichten Markterkundungsverfahren aus Südwestfalen auf der Plattform des Projektträgers ateneKOM finden Sie hier:

In bewährter Weise werden alle Kreise bei der Durchführung der Branchendialoge, Markerkundungen und den anschließenden Förderverfahren nach der neuen Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0, von den Experten ihrer kreiseigenen Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen fachlich beraten und begleitet.

Die Markterkundungsverfahren (MEV) dienen der Feststellung, wo der private Markt in der Region darin versagt, die Bevölkerung mit einem gigabitfähigen Netz zu versorgen. Die Feststellung eines Marktversagens ist zwingende EU-beihilfenrechtlich vorgegebene Voraussetzung für eine Förderung (§ 4 Gigabit-Rahmenregelung). Im Markterkundungsverfahren wird daher ermittelt, ob innerhalb der nächsten drei Jahre voraussichtlich ein privatwirtschaftlicher Ausbau eines Gigabit-Netzes erfolgen wird. Im Rahmen der Abfragen wird ermittelt, über welche Ist-Versorgung das jeweilige Gebiet verfügt und welche Teile der Kreisgebiete, für die eine Förderung angestrebt wird, voraussichtlich in den nächsten drei Jahren unter Marktbedingungen mit gigabitfähigem Internet ausgebaut oder binnen zwölf Monaten aufgerüstet
werden. Die voraussichtlich mit mindestens einem Gigabit/s versorgten Teile werden im Anschluss an die
Markterkundung aus dem abgefragten Gebiet herausgenommen.

Die am MEV teilnehmenden Telekommunikationsunternehmen können gegenüber den Kreisen erklären und nachweisen, dass sie „innerhalb des Dreijahreszeitraums einen wesentlichen Teil des betreffenden Gebiets erschließen und einem wesentlichen Teil der Bevölkerung den Anschluss an das NGA-Netz ermöglichen“ (Fn. 9 Gigabit-Rahmenregelung). Die Erschließung beinhaltet, den als förderfähig ausgewiesenen Adressen in dem dargestellten Ausbaugebiet innerhalb dieser Frist effektiv einen Anschluss zu ermöglichen, über welchen zuverlässige Bandbreiten von mindestens 200 Mbit/s symmetrisch bzw. 500 Mbit/s im Download gewährleistet werden können. Erstmals besteht die Möglichkeit, dass Telekommunikationsunternehmen ihre Ausbaumeldungen unter dem Vorbehalt abgeben, dass binnen eines bestimmten Zeitraums eine vorab festgelegte Vorvermarktungsquote erreicht wird (siehe Nr. 5.5 Abs. 2 sowie Nr. 6.10 der Gigabit-Richtlinie 2.0).

1. NRW-Mobilfunkmesswoche in Südwestfalen

Gemeinsam den Funklöchern auf der Spur: Vom 27. Mai bis 3. Juni 2023 beteiligt sich die Region Südwestfalen an der ersten Mobilfunkmesswoche NRW, in der alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen sind lokale Funklöcher per Funkloch-App der Bundesnetzagentur zu melden.

Diese Karte zeigt die von Nutzern der Funkloch-App gemeldeten Messpunkte. Die Ergebnisse werden aggregiert in Form von Hexagonen (Waben) dargestellt. Vor allem in den bislang weißen Waben in Südwestfalen sollen Messungen mit der „Funkloch-App“ die vorhandene Datenlage verbessern. Alle Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen können dabei mithelfen und Daten liefern. Quelle: BNetzA / breitbandmessung.de / zafaco / GeoBasis-DE

Durch die Meldungen soll ein genaueres Bild der Mobilfunkversorgungslage vor Ort und in der Fläche des Landes entstehen. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur unterstützt die Mobilfunkmesswoche NRW als Schirmfrau.

Ministerin Neubaur: „Ob beim Spaziergang oder unterwegs in Bus und Bahn: Jede Bürgerin und jeder Bürger kann mithelfen, Funklöcher aufzuspüren und die tatsächliche Mobilfunkversorgung vor Ort zu ermitteln. Sie wissen am besten, wo der Empfang besonders gut ist und wo die Verbindung hakt. Je mehr Menschen sich an der ersten Mobilfunkmesswoche NRW beteiligen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Die Angaben helfen, noch gezielter an einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung in Nordrhein-Westfalen zu arbeiten. Ich bedanke mich schon jetzt bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Mithilfe und bei den Mobilfunkkoordinatorinnen und Mobilfunkkoordinatoren für diese tolle Initiative.“

Mit der Breitbandmessung/Funkloch-App der Bundesnetzagentur können Kundinnen und Kunden die augenblickliche Netzverfügbarkeit ihres Mobilfunknetzes unkompliziert erfassen und so möglicherweise vorhandene Funklöcher ermitteln. Die jeweilige Netzverfügbarkeit (kein Netz, 2G, 4G, 5G) wird dafür auf dem Endgerät gespeichert. Die Ergebnisse werden anonymisiert an die Bundesnetzagentur übermittelt, in der Funkloch-Karte des Gigabitgrundbuchs des Bundes verarbeitet und im Nachgang der Mobilfunkmesswoche für Nordrhein-Westfalen ausgewertet. Die Funkloch-App steht kostenlos und werbefrei in den App-Stores zum Download bereit. Nähere Informationen zur Mobilfunkmesswoche und zur Funkloch-App sind hier abrufbar: www.mobilfunkmesswoche.nrw.

Nach aktuellen Angaben der Bundesnetzagentur beträgt die 4G-Flächenversorgung durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen 97,9 Prozent. 5G ist bereits in mehr als 89 Prozent der Fläche durch mindestens einen Netzbetreiber verfügbar. 14 Prozent der Landesfläche sind so genannte „graue Flecken“, also Flächen die von mindestens einem, aber nicht allen Netzbetreibern mit 4G oder 5G versorgt werden. Weniger als 2 Prozent der Landesfläche sind als „weiße Flecken“ bislang weder mit 4G noch mit 5G versorgt.

„In Südwestfalen liegt die 4G-Verfügbarkeit derzeit im Durchschnitt bei 94,42%, bei 5G sind es 61,46%“, erklärt Stefan Glusa, Geschäftsführer der kreiseigenen Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen. Obwohl in den letzten zwei Jahren deutliche Fortschritte bei der Netzabdeckung und dem Schließen von Funklöchern erzielt wurden, bleibt die flächendeckende Versorgung eine Herausforderung für die Mobilfunkanbieter. Vor allem enge Täler und die schwierige Topografie in Teilen Südwestfalens, machen den Netzausbau anspruchsvoll und langwieriger, als in anderen Landesteilen Nordrhein-Westfalens. „Wir haben bereits einen guten Überblick über die Mobilfunklücken in Südwestfalen und arbeiten mit den Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren unserer fünf Kreise und allen Netzbetreibern gemeinsam an der Verbesserung. Die Messergebnisse aus der App werden uns dabei helfen, die letzten Lücken noch genauer zu lokalisieren und zu priorisieren“, wirbt Glusa um eine hohe Beteiligung und dankt den Bürgerinnen und Bürgern schon jetzt für ihre Unterstützung.“

Weitere Nachrichten zur Mobilfunkwoche aus Südwestfalen:

Weitere Förderung des Glasfaserausbaus durch Bund und Land

Um sich weiterhin für eine flächendeckende Versorgung mit Gigabitnetzen einzusetzen, beteiligt sich das Land Nordrhein-Westfalen an der Finanzierung des neuen Förderprogramms des Bundes für den Glasfaserausbau, das im April 2023 starten soll.

Gleichzeitig betont Ministerin Mona Neubaur, „dem eigenwirtschaftlichen Ausbau den Vortritt“ zu geben und „die Kommunen bedarfsgerecht“ zu unterstützen. Die Landesregierung wird die Bundesmittel in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro jährlich bis 2025 kofinanzieren. Künftig werden die Kommunen allerdings um 10% höhere Eigenanteile an den Förderprojekten leisten müssen, da das neue Programm „wesentlich marktnäher“ sei, heißt es aus dem MWIKE.

Kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft und die vom Land NRW geförderten Gigabitkoordinatorinnen und -koordinatoren arbeiten gemeinsam an Planungen, Branchendialogen und Markterkundungen für den weiteren Glasfaser-Ausbau in der Region. (Foto: TKG-SWF)

„Wir bereiten uns aktuell intensiv auf das neue Förderprogramm vor und führen bereits zahlreiche Gespräche mit allen Netzbetreibern in der Region“, sagt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa. „Im Rahmen so genannter Branchendialoge finden derzeit in vielen Städten und Gemeinden bilaterale Gespräche mit Glasfaser ausbauenden Netzbetreibern statt, die wir zusammen mit den Gigabitkoordinatoren unserer Kreise unterstützen. Diese Gespräche dienen dazu, den eigenwirtschaftlichen Ausbau und die Ausbauziele der Unternehmen in der Region zu koordinieren, plausibilisieren und später überprüfen zu können. Im Anschluss daran können Markterkundungsverfahren gestartet werden“, erläutert Glusa.

Ein Großteil des noch ausstehenden Ausbaus in den kommenden Jahren kann voraussichtlich privatwirtschaftlich erfolgen, also ohne staatliche Förderung. Durchschnittlich könnten fast 94 Prozent der Haushalte und Unternehmen in Südwestfalen von den Telekommunikationsunternehmen eigenwirtschaftlich erschlossen werden.

Geförderter Glasfaserausbau in Südwestfalen geht wie geplant weiter

Laufende Förderverfahren in den fünf Kreisen sind von „Förderstopp“ nicht betroffen.

Am 19.10. hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr darüber informiert, dass der am 26.04.2021 veröffentlichte Förderaufruf auf Basis der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ zum 17.10.2022 beendet wurde. Aufgrund des zuletzt sehr hohen Antragsvolumens, wurden die für 2022 zur Verfügung stehenden Fördermittel ausgeschöpft.

Unmittelbare Auswirkungen auf den geförderten Glasfaser-Ausbau für private Haushalte und Unternehmen in den aktuellen Fördergebieten der fünf südwestfälischen Kreise (Hochsauerlandkreis, Kreis Olpe, Kreis Soest, Kreis Siegen-Wittgenstein und Märkischer Kreis) hat dieser „Förderstopp“ jedoch nicht, wie die kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH mitteilt.

Vier Kreise hatten auf Basis der o.g. Richtlinie Anträge auf Beratungsförderung gestellt, die inzwischen alle bewilligt wurden. Weitere Fördermittel, vor allem in den so genannten „hellgrauen Flecken“ sind nicht beantragt, denn der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau zahlreicher TK-Unternehmen kommt in der Region derzeit erfreulich gut voran. Ein solcher „Eigenausbau“ hat stets Priorität vor einem geförderten Ausbau und lässt sich durchschnittlich dreimal schneller realisieren, als vergleichbare Förderprojekte.

Für 2023 soll bundesweit vermutlich wieder ein Fördervolumen von ca. 3 Mrd. Euro zur Verfügung stehen, hierzu wird am 26.10.2022 der Förderbeirat von Bund und Ländern tagen. Nordrhein-Westfalen will sich dort dafür einsetzen, dass „zeitnah eine klare Perspektive für (…) zukünftige Projekte geschaffen wird“.

Südwestfalen hat mit entsprechenden Arbeiten begonnen, um notwendige Fördermittel sparsam und nur gezielt in förderbedürftige Gebiete zu bringen. Alle eigenwirtschaftlichen Ausbauvorhaben, sowie der Glasfaserausbau in den derzeitigen Fördergebieten, werden bis dahin wie geplant weiterlaufen.

Unsere Grüne Glasfaser (UGG) will in Halver ausbauen

Als erste Kommune in Südwestfalen hat die Stadt Halver im Märkischen Kreis einen geplanten Glasfaser-Ausbau des Netzbetreibers Unsere Grüne Glasfaser GmbH & Co. KG (UGG) bekannt gegeben. UGG wurde 2020 als Joint Venture von Telefónica und Allianz gegründet und war in der Region bislang noch nicht tätig.

Wie Halvers Bürgermeister Michael Brosch bei einem Pressetermin am 23.9.2022 mitteilte, will UGG in der Innenstadt und in Randlagen, wie z.B. in Oberbrügge, Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude bauen. Über die Pläne der UGG war zuvor am 21.9. im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Hauptausschusses informiert worden. Der Baustart ist schon für das kommende Frühjahr 2023 vorgesehen, und der Ausbau soll bereits nach rund 18 Monaten abgeschlossen sein.

Der eigenwirtschaftliche Ausbau der UGG wird den geförderten Ausbau ergänzen, so dass das Stadtgebiet dann flächendeckend über Glasfaser verfügen soll. Informationsveranstaltungen für Bürger werden demnächst stattfinden, heißt es in einem Pressebericht.

Den geplanten Markteintritt eines neuen Netzbetreibers beurteilt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa grundsätzlich positiv: „Mit der UGG will ein weiterer Glasfaseranbieter in unserer Region tätig werden und privates Kapital investieren. Besonders hervorzuheben ist, dass UGG den Netzausbau nicht von einer vorherigen Nachfragebündelung abhängig macht, die Glasfaser also ohne eine Mindestvermarktungsquote verlegen will. Außerdem soll das Netz der UGG auch weiteren Dienstanbietern zur Verfügung stehen.“

Bereits 16 verschiedene, regionale und überregionale TK-Netzbetreiber sind nach eigenen Angaben in den südwestfälischen Kreisen, Städten und Gemeinden tätig, bzw. mit diesen in Gesprächen. „Das zeigt, dass der Glasfaserausbau in Südwestfalen auch ohne öffentliches Geld immer besser funktioniert. Bundesweit hat die TK-Branche private Investitionen von 50 Mrd. Euro für den Glasfaserausbau bis 2025 angekündigt. Als anbieterneutrale, kommunale Telekommunikationsgesellschaft der fünf Kreise sorgen wir seit Jahren für optimale Rahmenbedingungen, damit möglichst viel privates Kapital in den Netzausbau unserer starken Region Südwestfalen fließt“, sagt Glusa. Dabei wird es in den nächsten Jahren vor allem auf eine gute Koordinierung der zahlreichen angekündigten Ausbaumaßnahmen ankommen, bei denen den Gigabitkoordinatoren der Kreise eine wichtige Rolle zukommt.