79 Millionen Euro für den Glasfaserausbau in „grauen Flecken“ bewilligt

Der Bund hat in Südwestfalen weitere Fördermittel für den Glasfaserausbau bewilligt, in einer vorläufigen Höhe von insgesamt rund 79 Millionen Euro.

Demnächst werden geförderte Glasfaser-Anschlüsse auch in „grauen Flecken“ gebaut. (Foto: TKG-SWF)

Grundlage der Förderzusagen ist die Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ – Gigabit-Richtlinie 2.0 des Bundes. Danach fördert der Bund den Breitbandausbau in Gebieten, in denen das vorhandene Netz den Teilnehmern nicht mindestens 500 Mbit/s im Download bzw. 200 Mbit/s symmetrisch zuverlässig zur Verfügung stellen kann, oder ein solches Netz von den Telekommunikationsunternehmen in den nächsten drei Jahren nicht eigenwirtschaftlich errichtet wird.

Angesichts der Schwierigkeiten beim Bundeshaushalt in den letzten Wochen freut sich Stefan Glusa, Geschäftsführer der kreiseigenen TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen besonders über die Förderbescheide aus Berlin für vier der fünf südwestfälischen Kreise: „Mit den weiteren Fördermitteln können nun auch diejenigen Adressen in der Region mit leistungsfähigen Glasfaseranschlüssen versorgt werden, an denen die Netzbetreiber in den kommenden Jahren nicht privatwirtschaftlich aktiv werden.“

Nach Durchführung von kreisweiten Branchendialogen und Markterkundungsverfahren (wir berichteten), wurden in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Kommunen die zu fördernden Adressen identifiziert, die nun auf einen geförderten Glasfaseranschluss in den nächsten Jahren hoffen können.

Die Bundesförderung wird 50 % der kalkulierten Gesamtkosten abdecken. Zusätzlich wird eine Kofinanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen mit einem vorzeitigen Maßnahmebeginn beantragt. Die Städte und Gemeinden müssen die verbleibenden Eigenanteile zwischen 10 und 20 Prozent aufbringen. Basierend auf den so genannten „Wirtschaftlichkeitslücken“, wurden die vorläufig bewilligten Förderbedarfe von 79 Millionen Euro anhand von Durchschnittskosten und qualifizierten Schätzungen ermittelt. Die Beträge können sich allerdings mit den finalen Förderbescheiden in endgültiger Höhe noch verändern.

Bevor der Ausbau beginnen kann, sind noch zahlreiche Formalitäten zu erledigen. Ab Frühjahr 2024 werden europaweite Vergabeverfahren durchgeführt, um geeignete Netzbetreiber zu beauftragen. „Die notwendigen Vorbereitungen laufen bereits. An welchen Adressen der Gigabit- und Glasfaser-Ausbau in den bisherigen Förderverfahren erfolgt, bzw. bereits abgeschlossen ist, können Interessierte auf den verschiedenen Geo-Informations-Portalen einsehen. Dort werden die Gigabitkoordinatoren unserer Kreise zu gegebener Zeit auch die zu fördernden grauen Flecken und weitere Details veröffentlichen“, kündigt Glusa an und bittet bis dahin noch um etwas Geduld.

Die im Jahr 2008 gegründete, kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen unterstützt und berät ihre südwestfälischen Kreise und Kommunen seit vielen Jahren bei den bisherigen Förderverfahren und allen Fragen rund um den Ausbau der Glasfaser- und Mobilfunknetze in der Region.

Spatenstich von Unsere Grüne Glasfaser – Ausbau beginnt im Märkischen Kreis

Mit einem symbolischen Spatenstich in Altena ist beim Anbieter Unsere Grüne Glasfaser (UGG) der Startschuss für den Netzausbau im Märkischen Kreis gefallen. Nun will UGG auch in der Kreisstadt Lüdenscheid voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 damit beginnen, dort Glasfaseranschlüsse für rund 15.000 Adressen zu verlegen. Weitere Kommunen aus Südwestfalen sollen folgen.

Der erste Spatenstich durch UGG fand am 10. Juli 2023 in der Stadt Altena statt. Zuvor wurde im Rahmen einer Ortsbegehung bereits der ideale Standort für den dortigen Hauptverteilerpunkt identifiziert. Von dort aus wird UGG die Leitungen dann, je nach Beauftragung, in die einzelnen Häuser und Wohnungen verlegen.

„Erster Spatenstich“ an der Wilhelmstraße in Altena (v.l.): Jörg Ellerbrok (UGG), Uwe Kober (Bürgermeister Altena), Thomas Hoheisel, Matthias Pohl (Märkischer Kreis) und Sofia Almpani (Phoenix Engineering). (Foto: Unsere Grüne Glasfaser)

Anfang August 2023 wurde bekanntgegeben, dass UGG auch in der Kreisstadt Lüdenscheid voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 damit beginnen will, Glasfaseranschlüsse zu verlegen. Rund 15.000 Adressen im Stadtgebiet sollen so mit schnellem Internet versorgt werden können.

Startschuss am 2. August 2023 auch in Lüdenscheid mit (v.l.) Dirk Aengeneyndt (Stadt Lüdenscheid), Jörg Ellerbrok (UGG), Sebastian Wagemeyer (Bürgermeister Lüdenscheid) und Laura Hartmann (Stadt Lüdenscheid). (Foto: Stadt Lüdenscheid)

Anfang des Jahres hatte die Stadt Lüdenscheid eine Kooperationsvereinbarung mit der UGG unterzeichnet. Neben der Telekom und Vodafone ist UGG der dritte Partner der Stadt Lüdenscheid beim Breitbandausbau. Zudem werden über ein Förderverfahren des Märkischen Kreises aktuell Glasfaseranschlüsse für rund 1.500 Adressen verlegt.

UGG als Gemeinschaftsunternehmen von Allianz und Telefónica ist auch in weiteren Städten und Gemeinden in Südwestfalen aktiv (wir berichteten), darunter Nachrodt, Menden, Hemer, Halver (Märkischer Kreis) und Attendorn (Kreis Olpe).

„Mit dem ersten Spatenstich lässt UGG ihren Ankündigungen und Kooperationsvereinbarungen jetzt Taten folgen,“ begrüßt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa diesen Meilenstein. Neben drei Gemeinden aus dem Oberbergischen Kreis, gehören die märkischen Kommunen damit zu den ersten Projekten, die von UGG in Nordrhein-Westfalen realisiert werden.
„Der Markteintritt von UGG als weiterer Netzbetreiber in unserer Region zeigt, welches Potenzial für den privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau besteht und dass Südwestfalen attraktiv für Investoren und den Infrastrukturwettbewerb ist“, sagt Glusa und verweist auf die neu um Gemeinde- und Statteilebene erweiterte, „Potenzialanalyse des eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbaus in Deutschland“ des BMDV.

Quelle: BMDV

Die Potenzialanalyse dient als Indikator für die eigenwirtschaftliche Erschließbarkeit mit Glasfasernetzen und beziffert das entsprechende Potenzial für den Märkischen Kreis und die Stadt Attendorn auf über 98%. Ergänzt werden die dargestellten Potenziale durch weitere Kennzahlen (Haushaltsanzahl, Glasfaserquote, Versorgungsdaten) sowie um Angaben zu laufenden und fertiggestellten Förderprojekten.

Erfolgreiche Bau-Außenprüfung im Kreis Soest

Der vom BMDV beliehene Projektträger ateneKOM hat sich im Juli 2023 ein Bild vom Fortschritt des Glasfaserausbaus im 6. Call im Kreis Soest gemacht. Während der so genannten Außenprüfung haben Vertreter des Fördergebers zusammen mit Gigabitkoordinator Christoph Hellmann, den Stand des Ausbaus überprüft und umfangreiche Einsicht in die Bau- und Genehmigungsakten vorgenommen.

Die Außenprüfung der Glasfaser-Bauarbeiten im Kreis Soest verlief ohne Beanstandung. (Fotos: Hellmann)

Um den effizienten Mitteleinsatz im Bundesförderprogramm nachzuweisen, sind im Rahmen der Mitteilungs- und Berichtspflichten des Zuwendungsempfängers zahlreiche Punkte zu dokumentieren und nachzuweisen.

Die Netzbetreiber Westconnect und Vodafone sowie deren durchführenden Baufirmen standen dabei Rede und Antwort. Zur Freunde von Christoph Hellmann gab es keine Beanstandung. 70 Prozent der Tiefbauarbeiten sind inzwischen abgeschlossen, so dass jetzt nach und nach die Glasfaserkabel bei den Kunden aktiviert werden.

Spatenstich für den geförderten Glasfaser-Ausbau (6.Call) im Märkischen Kreis

Landrat Marco Voge hat am 21. Juni 2023 gemeinsam mit Plettenbergs Bürgermeister Ulrich Schulte sowie Vertretern der Bezirksregierung und der Telekom den symbolischen Spatenstich für den Märkischen Kreis vorgenommen.

Offizieller Spatenstich für den 6. Call im Märkischen Kreis mit Landrat Marco Voge, Bürgermeister Ulrich Schulte, Thomas Sommer (Bezirksregierung Arnsberg), Malwina Razmand (Projektträger ateneKOM), Steffanie Reichert, Peter Berger, Ralf Engstfeld und Christian Mewes (Telekom Deutschland) und den Gigabitkoordinatoren des Märkischen Kreises, Matthias Pohl und Thomas Hoheisel (Foto: TKG/MK)

Der Ausbau soll bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. Dann sollen weitere rund 6.700 Adressen mit einem Tempo von bis zu 1 Gbit/s (Gigabit pro Sekunde) surfen können. Der Märkische Kreis und die Telekom haben dazu bereits im Mai 2022 einen Vertrag unterschrieben (wir berichteten). Die Telekom wird rund 3.100 Kilometer Glasfaser verlegen und 551 neue Glasfaserverteiler aufstellen. Finanziert wird dieses Projekt mit Bundes- und Landesmittel sowie kommunaler Eigenanteile in Höhe von rund 98,8 Millionen Euro.

Landrat Marco Voge hebt die Bedeutung von schnellen und stabilen Internetverbindungen im ländlichen Bereich hervor: „Der Glasfaserausbau ist nicht nur die Basis dafür, dass die Menschen digital arbeiten können, sondern auch ein wichtiger Standortfaktor. Im gesamten Märkischen Kreis kommen wir beim Breitbandausbau gut voran. Mit dem Start der Bauarbeiten für den 6. Call machen wir den nächsten Schritt zu einer breiten Versorgung mit schnellem Internet die Bürgerinnen und Bürger im Märkischen Kreis. Das ist eine gute Nachricht. Auch bei weiteren Ausbauschritten und Förderprogrammen bleiben wir am Ball. Ziel ist eine möglichst hohe Quote an gigabitfähigen Anschlüssen“.
Plettenbergs Bürgermeister Ulrich Schulte freut sich ebenfalls über den Start des 6. Calls in Plettenberg: „Nach dem Telekom-Projekt ‚GigabitCity‘, dem RWP-Förderverfahren und dem 3. Call der Bundesförderung bekommen nun weitere Haushalte einen schnellen Internetanschluss.“

„Wir treiben den Ausbau schnell voran“, sagt Ralf Engstfeld, Regionalmanager der Telekom, und ergänzt: „Wer seine Zustimmung für den kostenfreien Hausanschluss seiner Immobilie bisher nicht gegeben hat, kann das jetzt nachholen. Sonst kommt die Glasfaser nicht ins Haus, sondern führt lediglich daran vorbei.“ Um die Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich zu halten, wird in einzelnen Bauabschnitten vorgegangen.

Bis das schnelle Internet auch wirklich genutzt werden kann, sind verschiedene Schritte erforderlich. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger entsprechend über den schematischen Ablauf zu informieren und die weiteren Maßnahmen bis zur endgültigen Buchbarkeit von Internettarifen darzulegen. Nach den Bautätigkeiten im Straßenbereich müssen die Hausanschlüsse erstellt werden,
entsprechende Netzverteiler in Betrieb genommen sein, Glasfaser in die verlegten Micro-Röhrchen eingeblasen werden, Netzdokumentationen angefertigt sowie technische Vorbereitungen durch die Telekom erfolgen. Das neu erstellte Netz wird sukzessive freigeschaltet, sodass Glasfaser-Internettarife genutzt werden können.
Alle betroffenen Eigentümer im Fördergebiet wurden bereits über die Bestellmöglichkeit postalisch informiert. „Schon mehr als 80 Prozent der betroffenen Adressen wurden bereits beauftragt“, freut sich Gigabitkoordinator Matthias Pohl.

Detaillierte Informationen zum geförderten Glasfaserausbau im 6. Call der Bundesförderung erhalten Interessierte auf der Website des Märkischen Kreises. Alle Fördergebiete werden in einer interaktiven Kartenanwendung dargestellt.

Weitere Förderung des Glasfaserausbaus durch Bund und Land

Um sich weiterhin für eine flächendeckende Versorgung mit Gigabitnetzen einzusetzen, beteiligt sich das Land Nordrhein-Westfalen an der Finanzierung des neuen Förderprogramms des Bundes für den Glasfaserausbau, das im April 2023 starten soll.

Gleichzeitig betont Ministerin Mona Neubaur, „dem eigenwirtschaftlichen Ausbau den Vortritt“ zu geben und „die Kommunen bedarfsgerecht“ zu unterstützen. Die Landesregierung wird die Bundesmittel in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro jährlich bis 2025 kofinanzieren. Künftig werden die Kommunen allerdings um 10% höhere Eigenanteile an den Förderprojekten leisten müssen, da das neue Programm „wesentlich marktnäher“ sei, heißt es aus dem MWIKE.

Kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft und die vom Land NRW geförderten Gigabitkoordinatorinnen und -koordinatoren arbeiten gemeinsam an Planungen, Branchendialogen und Markterkundungen für den weiteren Glasfaser-Ausbau in der Region. (Foto: TKG-SWF)

„Wir bereiten uns aktuell intensiv auf das neue Förderprogramm vor und führen bereits zahlreiche Gespräche mit allen Netzbetreibern in der Region“, sagt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa. „Im Rahmen so genannter Branchendialoge finden derzeit in vielen Städten und Gemeinden bilaterale Gespräche mit Glasfaser ausbauenden Netzbetreibern statt, die wir zusammen mit den Gigabitkoordinatoren unserer Kreise unterstützen. Diese Gespräche dienen dazu, den eigenwirtschaftlichen Ausbau und die Ausbauziele der Unternehmen in der Region zu koordinieren, plausibilisieren und später überprüfen zu können. Im Anschluss daran können Markterkundungsverfahren gestartet werden“, erläutert Glusa.

Ein Großteil des noch ausstehenden Ausbaus in den kommenden Jahren kann voraussichtlich privatwirtschaftlich erfolgen, also ohne staatliche Förderung. Durchschnittlich könnten fast 94 Prozent der Haushalte und Unternehmen in Südwestfalen von den Telekommunikationsunternehmen eigenwirtschaftlich erschlossen werden.

Geförderter Glasfaserausbau in Südwestfalen geht wie geplant weiter

Laufende Förderverfahren in den fünf Kreisen sind von „Förderstopp“ nicht betroffen.

Am 19.10. hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr darüber informiert, dass der am 26.04.2021 veröffentlichte Förderaufruf auf Basis der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ zum 17.10.2022 beendet wurde. Aufgrund des zuletzt sehr hohen Antragsvolumens, wurden die für 2022 zur Verfügung stehenden Fördermittel ausgeschöpft.

Unmittelbare Auswirkungen auf den geförderten Glasfaser-Ausbau für private Haushalte und Unternehmen in den aktuellen Fördergebieten der fünf südwestfälischen Kreise (Hochsauerlandkreis, Kreis Olpe, Kreis Soest, Kreis Siegen-Wittgenstein und Märkischer Kreis) hat dieser „Förderstopp“ jedoch nicht, wie die kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH mitteilt.

Vier Kreise hatten auf Basis der o.g. Richtlinie Anträge auf Beratungsförderung gestellt, die inzwischen alle bewilligt wurden. Weitere Fördermittel, vor allem in den so genannten „hellgrauen Flecken“ sind nicht beantragt, denn der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau zahlreicher TK-Unternehmen kommt in der Region derzeit erfreulich gut voran. Ein solcher „Eigenausbau“ hat stets Priorität vor einem geförderten Ausbau und lässt sich durchschnittlich dreimal schneller realisieren, als vergleichbare Förderprojekte.

Für 2023 soll bundesweit vermutlich wieder ein Fördervolumen von ca. 3 Mrd. Euro zur Verfügung stehen, hierzu wird am 26.10.2022 der Förderbeirat von Bund und Ländern tagen. Nordrhein-Westfalen will sich dort dafür einsetzen, dass „zeitnah eine klare Perspektive für (…) zukünftige Projekte geschaffen wird“.

Südwestfalen hat mit entsprechenden Arbeiten begonnen, um notwendige Fördermittel sparsam und nur gezielt in förderbedürftige Gebiete zu bringen. Alle eigenwirtschaftlichen Ausbauvorhaben, sowie der Glasfaserausbau in den derzeitigen Fördergebieten, werden bis dahin wie geplant weiterlaufen.

Glasfaser für 1.200 Haushalte in Lippetal-Herzfeld

Die Westconnect GmbH wird ihr Glasfasernetz im Kreis Soest eigenwirtschaftlich im Lippetaler Ortsteil Herzfeld ausbauen. Eine entsprechende Nachfragenbündelung war erfolgreich.

„Ich freue mich, dass auch in Herzfeld die Glasfasertechnik Einzug hält. 1.200 Haushalte werden ans Netz angeschlossen“, erklärt Christoph Hellmann, Gigabitkoordinator des Kreises Soest. Der Endspurt in den letzten zwei Wochen hat sich gelohnt: Vor knapp einer Woche standen der Gigabitkoordinator und Hans-Joachim Hobrock, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Lippetal, im Bürgerhaus Herzfeld noch bei einem Informationsabend den interessierten Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort. Rund 20 Personen nutzten die Gelegenheit ihre Fragen zu stellen und sich beraten zu lassen.

Anhand eines 3D-Modells mit beweglichen Teilen können drei Möglichkeiten gezeigt werden, wie das Glasfaserkabel von der Straße bis ins Haus kommt. (Foto: Kreis Soest)

Anhand von Grafiken, Beispielrohren und dem neuen 3D-Modell wurden die einzelnen Schritte bis zum eigenen Breitbandanschluss erklärt. Das 3D-Modell, mit seinen beweglichen Teilen, diente dabei als Vorführmodell für drei Möglichkeiten, wie das Glasfaserkabel ins Haus verlegt werden kann.
„Insgesamt war es eine gute Veranstaltung, da viele, sehr unterschiedliche Fragen gestellt wurden. Für mich ist das immer ein gutes Zeichen, da sich die Personen mit dem Thema wirklich beschäftigen“, resümiert Gigabitkoordinator Hellmann. „Ich bin mir sicher, dass wir den einen oder die andere an dem Abend von dem Nutzen eines Glasfaseranschlusses überzeugen konnten, so dass die Nachfragenbündelung am Ende erfolgreich war. Schon jetzt muss eine Entscheidung für die Zukunft getroffen werden. In Zeiten von immer mehr Homeoffice, Streamingdiensten und Smart Home Geräten ist ein leistungsstarkes Glasfasernetz für jeden Einzelnen, aber auch für unsere Region als Wirtschaftsstandort ein wichtiges Kriterium.“ Mit dem privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau in Lippetal-Herzfeld verschwindet ein weiterer weißer Fleck auf der Glasfaser-Internetversorgungs-Karte
des Kreises Soest.

Informationen zum aktuellen Stand des Breitbandausbaus im Kreis Soest und zum Breitbandthema allgemein, gibt es auf der Internetseite des Kreises unter www.kreis-soest.de/breitband.

Vertragsunterzeichnung für geförderte Glasfaser in Gewerbegebieten im Kreis Olpe

Am Freitag, 23. September 2022, haben Landrat Theo Melcher und Vertreter der Deutschen Telekom die Zuwendungsverträge für den geförderten Glasfaserausbau in Gewerbegebieten unterzeichnet.

Landrat Theo Melcher (mitte), Bürgermeister, Gigabitkoordinatoren und Vertreter der Deutschen Telekom bei der Vertragsunterzeichnung (Foto: Kreis Olpe)

Damit können nun diejenigen Gewerbegebiete im Kreis Olpe ans schnelle Netz angeschlossen werden, die bisher noch nicht mit Glasfaser versorgt sind (wir berichteten). Kreisweit profitieren rund 1.200 Betriebe und Haushalte. Die finalen Zuwendungsbescheide des Bundes sowie die Kofinanzierung seitens Landes NRW durch die Bezirksregierung Arnsberg liegen vor. Von den gut 7,5 Mio. Euro Gesamtkosten übernehmen der Bund 50 Prozent und das Land NRW 40 Prozent. Die restlichen zehn Prozent trägt die jeweilige Kommune als Eigenanteil. Der Kreis Olpe koordiniert das Projekt für die Kommunen mit den Gigabit-Koordinatoren Markus Luke und Melanie Oczipka, die von der kreiseigenen Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen unterstützt werden.

„Sehr gut, dass nun auch die letzten Gewerbegebiete im Kreis Olpe durch die Förderung mit zukunftsfähiger Glasfaserinfrastruktur versorgt werden können“, betonte Landrat Theo Melcher bei der Vertragsunterzeichnung am Rande der Bürgermeisterkonferenz am Rhein-Weser-Turm. „Damit werden unsere Unternehmen im Hinblick auf die Stichpunkte Industrie 4.0, Internet of Things und die damit verbundenen riesigen Datenmengen gut aufgestellt.“

Für den Glasfaserausbau sind Tiefbauarbeiten auf einer Länge von insgesamt rund 40 Kilometern erforderlich. In einigen Gebieten gibt es diesbezüglich schon Fortschritte – so wurden bei der Sanierung der Bruchstraße in Olpe die ohnehin anfallenden Tiefbauarbeiten für vorbereitende Maßnahmen genutzt. Die Fertigstellung aller Anschlüsse ist bis Ende 2024 terminiert.

Unsere Grüne Glasfaser (UGG) will in Halver ausbauen

Als erste Kommune in Südwestfalen hat die Stadt Halver im Märkischen Kreis einen geplanten Glasfaser-Ausbau des Netzbetreibers Unsere Grüne Glasfaser GmbH & Co. KG (UGG) bekannt gegeben. UGG wurde 2020 als Joint Venture von Telefónica und Allianz gegründet und war in der Region bislang noch nicht tätig.

Wie Halvers Bürgermeister Michael Brosch bei einem Pressetermin am 23.9.2022 mitteilte, will UGG in der Innenstadt und in Randlagen, wie z.B. in Oberbrügge, Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude bauen. Über die Pläne der UGG war zuvor am 21.9. im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Hauptausschusses informiert worden. Der Baustart ist schon für das kommende Frühjahr 2023 vorgesehen, und der Ausbau soll bereits nach rund 18 Monaten abgeschlossen sein.

Der eigenwirtschaftliche Ausbau der UGG wird den geförderten Ausbau ergänzen, so dass das Stadtgebiet dann flächendeckend über Glasfaser verfügen soll. Informationsveranstaltungen für Bürger werden demnächst stattfinden, heißt es in einem Pressebericht.

Den geplanten Markteintritt eines neuen Netzbetreibers beurteilt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa grundsätzlich positiv: „Mit der UGG will ein weiterer Glasfaseranbieter in unserer Region tätig werden und privates Kapital investieren. Besonders hervorzuheben ist, dass UGG den Netzausbau nicht von einer vorherigen Nachfragebündelung abhängig macht, die Glasfaser also ohne eine Mindestvermarktungsquote verlegen will. Außerdem soll das Netz der UGG auch weiteren Dienstanbietern zur Verfügung stehen.“

Bereits 16 verschiedene, regionale und überregionale TK-Netzbetreiber sind nach eigenen Angaben in den südwestfälischen Kreisen, Städten und Gemeinden tätig, bzw. mit diesen in Gesprächen. „Das zeigt, dass der Glasfaserausbau in Südwestfalen auch ohne öffentliches Geld immer besser funktioniert. Bundesweit hat die TK-Branche private Investitionen von 50 Mrd. Euro für den Glasfaserausbau bis 2025 angekündigt. Als anbieterneutrale, kommunale Telekommunikationsgesellschaft der fünf Kreise sorgen wir seit Jahren für optimale Rahmenbedingungen, damit möglichst viel privates Kapital in den Netzausbau unserer starken Region Südwestfalen fließt“, sagt Glusa. Dabei wird es in den nächsten Jahren vor allem auf eine gute Koordinierung der zahlreichen angekündigten Ausbaumaßnahmen ankommen, bei denen den Gigabitkoordinatoren der Kreise eine wichtige Rolle zukommt.

Glasfaser für 6 Schulen in Lippstadt – Ausschreibung läuft

Die leitungsgebundene Anbindung von 6 Schulgebäuden an das Telekommunikationsnetz mit mindestens 1 Gigabit pro Sekunde symmetrisch schreibt derzeit die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen für die Stadt Lippstadt europaweit aus.

Es handelt sich um die Grundschule Lipperode-Lipperbruch mit den Standorten Lipperode und Lipperbruch, die Martinschule Cappel, die Hans-Christian Andersen Schule, die Grundschule am Weinberg (Teilstandort der Friedrichschule) sowie die Niels-Stensen-Schule.

Auf Grundlage der novellierten Richtlinie zur Gewährung von Zuwendungen für die Glasfaseranbindung der öffentlichen Schulen und der genehmigten Ersatzschulen, soll die Anbindung und Digitalisierung dieser Schulen verbessert werden.

Die TKG-SWF hatte bereits im Jahr 2019 für 91 Schulen, in 2020 für weitere 43 Schulen und 2021 für nochmals 69 Schulen europaweite Ausschreibungen erfolgreich durchgeführt. Die aktuelle Ausschreibung wird die vermutlich Letze auf Basis der zum Jahresende auslaufenden Förderrichtline sein.

Gesucht werden geeignete Bieter für die Anbindung von Schulgebäuden an ein gigabitfähiges Telekommunikationsnetz, um eine leistungs- und zukunftsfähige Versorgung der Schulstandorte sicherzustellen. Eine dauerhafte Breitbandversorgung von mindestens 1 GBit/s symmetrisch am Schulgebäude ist zu gewährleisten. Die Bieter sollen die notwendige Netzinfrastruktur errichten und entsprechende Dienste erbringen.

Angebotsfrist ist der 21.10.2022.

Die laufende Ausschreibung ist unter folgenden Links abrufbar:
https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:506201-2022:TEXT:DE:HTML&src=0

https://www.vergabe-westfalen.de/VMPSatellite/public/company/project/CXS0YYKYYEJ/de/documents