1. NRW-Mobilfunkmesswoche in Südwestfalen

Gemeinsam den Funklöchern auf der Spur: Vom 27. Mai bis 3. Juni 2023 beteiligt sich die Region Südwestfalen an der ersten Mobilfunkmesswoche NRW, in der alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen sind lokale Funklöcher per Funkloch-App der Bundesnetzagentur zu melden.

Diese Karte zeigt die von Nutzern der Funkloch-App gemeldeten Messpunkte. Die Ergebnisse werden aggregiert in Form von Hexagonen (Waben) dargestellt. Vor allem in den bislang weißen Waben in Südwestfalen sollen Messungen mit der „Funkloch-App“ die vorhandene Datenlage verbessern. Alle Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen können dabei mithelfen und Daten liefern. Quelle: BNetzA / breitbandmessung.de / zafaco / GeoBasis-DE

Durch die Meldungen soll ein genaueres Bild der Mobilfunkversorgungslage vor Ort und in der Fläche des Landes entstehen. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur unterstützt die Mobilfunkmesswoche NRW als Schirmfrau.

Ministerin Neubaur: „Ob beim Spaziergang oder unterwegs in Bus und Bahn: Jede Bürgerin und jeder Bürger kann mithelfen, Funklöcher aufzuspüren und die tatsächliche Mobilfunkversorgung vor Ort zu ermitteln. Sie wissen am besten, wo der Empfang besonders gut ist und wo die Verbindung hakt. Je mehr Menschen sich an der ersten Mobilfunkmesswoche NRW beteiligen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Die Angaben helfen, noch gezielter an einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung in Nordrhein-Westfalen zu arbeiten. Ich bedanke mich schon jetzt bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Mithilfe und bei den Mobilfunkkoordinatorinnen und Mobilfunkkoordinatoren für diese tolle Initiative.“

Mit der Breitbandmessung/Funkloch-App der Bundesnetzagentur können Kundinnen und Kunden die augenblickliche Netzverfügbarkeit ihres Mobilfunknetzes unkompliziert erfassen und so möglicherweise vorhandene Funklöcher ermitteln. Die jeweilige Netzverfügbarkeit (kein Netz, 2G, 4G, 5G) wird dafür auf dem Endgerät gespeichert. Die Ergebnisse werden anonymisiert an die Bundesnetzagentur übermittelt, in der Funkloch-Karte des Gigabitgrundbuchs des Bundes verarbeitet und im Nachgang der Mobilfunkmesswoche für Nordrhein-Westfalen ausgewertet. Die Funkloch-App steht kostenlos und werbefrei in den App-Stores zum Download bereit. Nähere Informationen zur Mobilfunkmesswoche und zur Funkloch-App sind hier abrufbar: www.mobilfunkmesswoche.nrw.

Nach aktuellen Angaben der Bundesnetzagentur beträgt die 4G-Flächenversorgung durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen 97,9 Prozent. 5G ist bereits in mehr als 89 Prozent der Fläche durch mindestens einen Netzbetreiber verfügbar. 14 Prozent der Landesfläche sind so genannte „graue Flecken“, also Flächen die von mindestens einem, aber nicht allen Netzbetreibern mit 4G oder 5G versorgt werden. Weniger als 2 Prozent der Landesfläche sind als „weiße Flecken“ bislang weder mit 4G noch mit 5G versorgt.

„In Südwestfalen liegt die 4G-Verfügbarkeit derzeit im Durchschnitt bei 94,42%, bei 5G sind es 61,46%“, erklärt Stefan Glusa, Geschäftsführer der kreiseigenen Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen. Obwohl in den letzten zwei Jahren deutliche Fortschritte bei der Netzabdeckung und dem Schließen von Funklöchern erzielt wurden, bleibt die flächendeckende Versorgung eine Herausforderung für die Mobilfunkanbieter. Vor allem enge Täler und die schwierige Topografie in Teilen Südwestfalens, machen den Netzausbau anspruchsvoll und langwieriger, als in anderen Landesteilen Nordrhein-Westfalens. „Wir haben bereits einen guten Überblick über die Mobilfunklücken in Südwestfalen und arbeiten mit den Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren unserer fünf Kreise und allen Netzbetreibern gemeinsam an der Verbesserung. Die Messergebnisse aus der App werden uns dabei helfen, die letzten Lücken noch genauer zu lokalisieren und zu priorisieren“, wirbt Glusa um eine hohe Beteiligung und dankt den Bürgerinnen und Bürgern schon jetzt für ihre Unterstützung.“

Weitere Nachrichten zur Mobilfunkwoche aus Südwestfalen:

Weitere Förderung des Glasfaserausbaus durch Bund und Land

Um sich weiterhin für eine flächendeckende Versorgung mit Gigabitnetzen einzusetzen, beteiligt sich das Land Nordrhein-Westfalen an der Finanzierung des neuen Förderprogramms des Bundes für den Glasfaserausbau, das im April 2023 starten soll.

Gleichzeitig betont Ministerin Mona Neubaur, „dem eigenwirtschaftlichen Ausbau den Vortritt“ zu geben und „die Kommunen bedarfsgerecht“ zu unterstützen. Die Landesregierung wird die Bundesmittel in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro jährlich bis 2025 kofinanzieren. Künftig werden die Kommunen allerdings um 10% höhere Eigenanteile an den Förderprojekten leisten müssen, da das neue Programm „wesentlich marktnäher“ sei, heißt es aus dem MWIKE.

Kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft und die vom Land NRW geförderten Gigabitkoordinatorinnen und -koordinatoren arbeiten gemeinsam an Planungen, Branchendialogen und Markterkundungen für den weiteren Glasfaser-Ausbau in der Region. (Foto: TKG-SWF)

„Wir bereiten uns aktuell intensiv auf das neue Förderprogramm vor und führen bereits zahlreiche Gespräche mit allen Netzbetreibern in der Region“, sagt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa. „Im Rahmen so genannter Branchendialoge finden derzeit in vielen Städten und Gemeinden bilaterale Gespräche mit Glasfaser ausbauenden Netzbetreibern statt, die wir zusammen mit den Gigabitkoordinatoren unserer Kreise unterstützen. Diese Gespräche dienen dazu, den eigenwirtschaftlichen Ausbau und die Ausbauziele der Unternehmen in der Region zu koordinieren, plausibilisieren und später überprüfen zu können. Im Anschluss daran können Markterkundungsverfahren gestartet werden“, erläutert Glusa.

Ein Großteil des noch ausstehenden Ausbaus in den kommenden Jahren kann voraussichtlich privatwirtschaftlich erfolgen, also ohne staatliche Förderung. Durchschnittlich könnten fast 94 Prozent der Haushalte und Unternehmen in Südwestfalen von den Telekommunikationsunternehmen eigenwirtschaftlich erschlossen werden.

Förderbescheid für neuen Mobilfunkmasten übergeben

In Südwestfalen wird der bundesweit zweite, von der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft des Bundes (MIG) und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Funkmast im Kreis Soest in der Gemeinde Möhnesee entstehen. Der entsprechende Förderbescheid wurde am 24.11.2022 in Berlin an das Unternehmen Vantage Towers AG übergeben.

Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin im BMDV (links) überreichte im Beisein von MIG-Geschäftsführer Ernst Ferdinand Wilmsmann (rechts) den Bescheid an Christian Sommer, Vorstand bei Vantage Towers AG. Mobilfunkkoordinator Philipp Bußmann war per Video zugeschaltet. (Foto: BMDV)

Den Grundstein für den Standort hatten der Kreis Soest und die kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen bereits im Jahr 2021 gelegt. „Mit diesem Mobilfunkmasten wird der größte zusammenhängende ‚weiße Mobilfunkfleck‘ im Kreis Soest geschlossen“, erklärt Mobilfunkkoordinator Bußmann. Der neue Funkmast soll in der Gemeinde Möhnesee, süd-östlich des Ortsteils Neuhaus errichtet werden. Der Mast versorgt dann ein ca. 1.000 Hektar großes Gebiet. In diesem liegen rund 60 Haushalte und ein großer Ferienpark, die dann endlich Mobilfunkempfang bekommen. Im Kreis Soest werden damit circa 25 Prozent der weißen Flecken, also Gebiete die von keinem Mobilfunkversorger mit Internet versorgt wurden, durch den geförderten Mobilfunkausbau geschlossen. Nur noch auf 2.900 Hektar (ca. zwei Prozent der Fläche im Kreis Soest) gibt es eine schlechte oder noch keine Mobilfunkversorgung, das betrifft überwiegend den Arnsberger Wald. „Aufgrund der meist nicht vorhandenen Wohnbebauung und der wenigen Verkehrsstraßen, gestaltet sich die vollständige Erschließung dieser Flächen durch einen Mobilfunkanbieter bisher als schwierig. Hier gilt es, zukünftig auf die Mobilfunkanbieter einzuwirken, damit auch diese Lücken geschlossen werden“, so Bußmann.

Bevor der zur Vodafone gehörende Funkmastbetreiber Vantage Towers AG, mit dem Bau des neuen Mobilfunkmasten beginnen kann, steht noch Arbeit an: Verträge mit möglichst allen Netzbetreibern müssen abgeschlossen und ein Bauantrag gestellt werden. 14 Monate ab Förderbeginn, in diesem Fall ab dem 1. Dezember 2022, hat der Funkmastbetreiber Zeit, dann muss der Mast in Betrieb genommen sein.

„Als ein führender europäischer Funkmastbetreiber treiben wir die Digitalisierung in Deutschland mit unserem Ausbauprogramm bereits heute mit großem Tempo voran. Allerdings gibt es immer noch tausende weiße Flecken, in denen keine mobile Datenübertragung möglich ist. Das Mobilfunkförderprogramm der MIG ist ein wichtiger Baustein, um diese Lücke zu schließen und ländliche Regionen Schritt für Schritt digitaler zu machen. Wir freuen uns, dass Vantage Towers ganz vorne bei diesem Programm dabei ist und wir die Digitalisierung in Deutschland damit aktiv gestalten können“, sagt Christian Sommer, Vorstand bei Vantage Towers.

Mit dem Mobilfunkförderprogramms des Bundes wird die Errichtung des Masts und dessen Betrieb für eine Zeitdauer von sieben Jahren gefördert. Durch die staatliche Zuwendung wird der Standort attraktiver für die Nutzung. So bringen die Mobilfunknetzbetreiber nach Fertigstellung des geförderten Masts zu festgelegten, durch die Förderung der sogenannten passiven Infrastruktur insgesamt günstigeren Konditionen ihre Antennen an, um damit den „weißen Fleck“ auszuleuchten.

Geförderter Glasfaserausbau in Südwestfalen geht wie geplant weiter

Laufende Förderverfahren in den fünf Kreisen sind von „Förderstopp“ nicht betroffen.

Am 19.10. hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr darüber informiert, dass der am 26.04.2021 veröffentlichte Förderaufruf auf Basis der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ zum 17.10.2022 beendet wurde. Aufgrund des zuletzt sehr hohen Antragsvolumens, wurden die für 2022 zur Verfügung stehenden Fördermittel ausgeschöpft.

Unmittelbare Auswirkungen auf den geförderten Glasfaser-Ausbau für private Haushalte und Unternehmen in den aktuellen Fördergebieten der fünf südwestfälischen Kreise (Hochsauerlandkreis, Kreis Olpe, Kreis Soest, Kreis Siegen-Wittgenstein und Märkischer Kreis) hat dieser „Förderstopp“ jedoch nicht, wie die kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH mitteilt.

Vier Kreise hatten auf Basis der o.g. Richtlinie Anträge auf Beratungsförderung gestellt, die inzwischen alle bewilligt wurden. Weitere Fördermittel, vor allem in den so genannten „hellgrauen Flecken“ sind nicht beantragt, denn der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau zahlreicher TK-Unternehmen kommt in der Region derzeit erfreulich gut voran. Ein solcher „Eigenausbau“ hat stets Priorität vor einem geförderten Ausbau und lässt sich durchschnittlich dreimal schneller realisieren, als vergleichbare Förderprojekte.

Für 2023 soll bundesweit vermutlich wieder ein Fördervolumen von ca. 3 Mrd. Euro zur Verfügung stehen, hierzu wird am 26.10.2022 der Förderbeirat von Bund und Ländern tagen. Nordrhein-Westfalen will sich dort dafür einsetzen, dass „zeitnah eine klare Perspektive für (…) zukünftige Projekte geschaffen wird“.

Südwestfalen hat mit entsprechenden Arbeiten begonnen, um notwendige Fördermittel sparsam und nur gezielt in förderbedürftige Gebiete zu bringen. Alle eigenwirtschaftlichen Ausbauvorhaben, sowie der Glasfaserausbau in den derzeitigen Fördergebieten, werden bis dahin wie geplant weiterlaufen.

Glasfaser für 1.200 Haushalte in Lippetal-Herzfeld

Die Westconnect GmbH wird ihr Glasfasernetz im Kreis Soest eigenwirtschaftlich im Lippetaler Ortsteil Herzfeld ausbauen. Eine entsprechende Nachfragenbündelung war erfolgreich.

„Ich freue mich, dass auch in Herzfeld die Glasfasertechnik Einzug hält. 1.200 Haushalte werden ans Netz angeschlossen“, erklärt Christoph Hellmann, Gigabitkoordinator des Kreises Soest. Der Endspurt in den letzten zwei Wochen hat sich gelohnt: Vor knapp einer Woche standen der Gigabitkoordinator und Hans-Joachim Hobrock, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Lippetal, im Bürgerhaus Herzfeld noch bei einem Informationsabend den interessierten Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort. Rund 20 Personen nutzten die Gelegenheit ihre Fragen zu stellen und sich beraten zu lassen.

Anhand eines 3D-Modells mit beweglichen Teilen können drei Möglichkeiten gezeigt werden, wie das Glasfaserkabel von der Straße bis ins Haus kommt. (Foto: Kreis Soest)

Anhand von Grafiken, Beispielrohren und dem neuen 3D-Modell wurden die einzelnen Schritte bis zum eigenen Breitbandanschluss erklärt. Das 3D-Modell, mit seinen beweglichen Teilen, diente dabei als Vorführmodell für drei Möglichkeiten, wie das Glasfaserkabel ins Haus verlegt werden kann.
„Insgesamt war es eine gute Veranstaltung, da viele, sehr unterschiedliche Fragen gestellt wurden. Für mich ist das immer ein gutes Zeichen, da sich die Personen mit dem Thema wirklich beschäftigen“, resümiert Gigabitkoordinator Hellmann. „Ich bin mir sicher, dass wir den einen oder die andere an dem Abend von dem Nutzen eines Glasfaseranschlusses überzeugen konnten, so dass die Nachfragenbündelung am Ende erfolgreich war. Schon jetzt muss eine Entscheidung für die Zukunft getroffen werden. In Zeiten von immer mehr Homeoffice, Streamingdiensten und Smart Home Geräten ist ein leistungsstarkes Glasfasernetz für jeden Einzelnen, aber auch für unsere Region als Wirtschaftsstandort ein wichtiges Kriterium.“ Mit dem privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau in Lippetal-Herzfeld verschwindet ein weiterer weißer Fleck auf der Glasfaser-Internetversorgungs-Karte
des Kreises Soest.

Informationen zum aktuellen Stand des Breitbandausbaus im Kreis Soest und zum Breitbandthema allgemein, gibt es auf der Internetseite des Kreises unter www.kreis-soest.de/breitband.

Vertragsunterzeichnung für geförderte Glasfaser in Gewerbegebieten im Kreis Olpe

Am Freitag, 23. September 2022, haben Landrat Theo Melcher und Vertreter der Deutschen Telekom die Zuwendungsverträge für den geförderten Glasfaserausbau in Gewerbegebieten unterzeichnet.

Landrat Theo Melcher (mitte), Bürgermeister, Gigabitkoordinatoren und Vertreter der Deutschen Telekom bei der Vertragsunterzeichnung (Foto: Kreis Olpe)

Damit können nun diejenigen Gewerbegebiete im Kreis Olpe ans schnelle Netz angeschlossen werden, die bisher noch nicht mit Glasfaser versorgt sind (wir berichteten). Kreisweit profitieren rund 1.200 Betriebe und Haushalte. Die finalen Zuwendungsbescheide des Bundes sowie die Kofinanzierung seitens Landes NRW durch die Bezirksregierung Arnsberg liegen vor. Von den gut 7,5 Mio. Euro Gesamtkosten übernehmen der Bund 50 Prozent und das Land NRW 40 Prozent. Die restlichen zehn Prozent trägt die jeweilige Kommune als Eigenanteil. Der Kreis Olpe koordiniert das Projekt für die Kommunen mit den Gigabit-Koordinatoren Markus Luke und Melanie Oczipka, die von der kreiseigenen Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen unterstützt werden.

„Sehr gut, dass nun auch die letzten Gewerbegebiete im Kreis Olpe durch die Förderung mit zukunftsfähiger Glasfaserinfrastruktur versorgt werden können“, betonte Landrat Theo Melcher bei der Vertragsunterzeichnung am Rande der Bürgermeisterkonferenz am Rhein-Weser-Turm. „Damit werden unsere Unternehmen im Hinblick auf die Stichpunkte Industrie 4.0, Internet of Things und die damit verbundenen riesigen Datenmengen gut aufgestellt.“

Für den Glasfaserausbau sind Tiefbauarbeiten auf einer Länge von insgesamt rund 40 Kilometern erforderlich. In einigen Gebieten gibt es diesbezüglich schon Fortschritte – so wurden bei der Sanierung der Bruchstraße in Olpe die ohnehin anfallenden Tiefbauarbeiten für vorbereitende Maßnahmen genutzt. Die Fertigstellung aller Anschlüsse ist bis Ende 2024 terminiert.

Unsere Grüne Glasfaser (UGG) will in Halver ausbauen

Als erste Kommune in Südwestfalen hat die Stadt Halver im Märkischen Kreis einen geplanten Glasfaser-Ausbau des Netzbetreibers Unsere Grüne Glasfaser GmbH & Co. KG (UGG) bekannt gegeben. UGG wurde 2020 als Joint Venture von Telefónica und Allianz gegründet und war in der Region bislang noch nicht tätig.

Wie Halvers Bürgermeister Michael Brosch bei einem Pressetermin am 23.9.2022 mitteilte, will UGG in der Innenstadt und in Randlagen, wie z.B. in Oberbrügge, Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude bauen. Über die Pläne der UGG war zuvor am 21.9. im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Hauptausschusses informiert worden. Der Baustart ist schon für das kommende Frühjahr 2023 vorgesehen, und der Ausbau soll bereits nach rund 18 Monaten abgeschlossen sein.

Der eigenwirtschaftliche Ausbau der UGG wird den geförderten Ausbau ergänzen, so dass das Stadtgebiet dann flächendeckend über Glasfaser verfügen soll. Informationsveranstaltungen für Bürger werden demnächst stattfinden, heißt es in einem Pressebericht.

Den geplanten Markteintritt eines neuen Netzbetreibers beurteilt TKG-SWF Geschäftsführer Stefan Glusa grundsätzlich positiv: „Mit der UGG will ein weiterer Glasfaseranbieter in unserer Region tätig werden und privates Kapital investieren. Besonders hervorzuheben ist, dass UGG den Netzausbau nicht von einer vorherigen Nachfragebündelung abhängig macht, die Glasfaser also ohne eine Mindestvermarktungsquote verlegen will. Außerdem soll das Netz der UGG auch weiteren Dienstanbietern zur Verfügung stehen.“

Bereits 16 verschiedene, regionale und überregionale TK-Netzbetreiber sind nach eigenen Angaben in den südwestfälischen Kreisen, Städten und Gemeinden tätig, bzw. mit diesen in Gesprächen. „Das zeigt, dass der Glasfaserausbau in Südwestfalen auch ohne öffentliches Geld immer besser funktioniert. Bundesweit hat die TK-Branche private Investitionen von 50 Mrd. Euro für den Glasfaserausbau bis 2025 angekündigt. Als anbieterneutrale, kommunale Telekommunikationsgesellschaft der fünf Kreise sorgen wir seit Jahren für optimale Rahmenbedingungen, damit möglichst viel privates Kapital in den Netzausbau unserer starken Region Südwestfalen fließt“, sagt Glusa. Dabei wird es in den nächsten Jahren vor allem auf eine gute Koordinierung der zahlreichen angekündigten Ausbaumaßnahmen ankommen, bei denen den Gigabitkoordinatoren der Kreise eine wichtige Rolle zukommt.

Glasfaser für 6 Schulen in Lippstadt – Ausschreibung läuft

Die leitungsgebundene Anbindung von 6 Schulgebäuden an das Telekommunikationsnetz mit mindestens 1 Gigabit pro Sekunde symmetrisch schreibt derzeit die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen für die Stadt Lippstadt europaweit aus.

Es handelt sich um die Grundschule Lipperode-Lipperbruch mit den Standorten Lipperode und Lipperbruch, die Martinschule Cappel, die Hans-Christian Andersen Schule, die Grundschule am Weinberg (Teilstandort der Friedrichschule) sowie die Niels-Stensen-Schule.

Auf Grundlage der novellierten Richtlinie zur Gewährung von Zuwendungen für die Glasfaseranbindung der öffentlichen Schulen und der genehmigten Ersatzschulen, soll die Anbindung und Digitalisierung dieser Schulen verbessert werden.

Die TKG-SWF hatte bereits im Jahr 2019 für 91 Schulen, in 2020 für weitere 43 Schulen und 2021 für nochmals 69 Schulen europaweite Ausschreibungen erfolgreich durchgeführt. Die aktuelle Ausschreibung wird die vermutlich Letze auf Basis der zum Jahresende auslaufenden Förderrichtline sein.

Gesucht werden geeignete Bieter für die Anbindung von Schulgebäuden an ein gigabitfähiges Telekommunikationsnetz, um eine leistungs- und zukunftsfähige Versorgung der Schulstandorte sicherzustellen. Eine dauerhafte Breitbandversorgung von mindestens 1 GBit/s symmetrisch am Schulgebäude ist zu gewährleisten. Die Bieter sollen die notwendige Netzinfrastruktur errichten und entsprechende Dienste erbringen.

Angebotsfrist ist der 21.10.2022.

Die laufende Ausschreibung ist unter folgenden Links abrufbar:
https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:506201-2022:TEXT:DE:HTML&src=0

https://www.vergabe-westfalen.de/VMPSatellite/public/company/project/CXS0YYKYYEJ/de/documents

Erster Mobilfunkkoordinator im Hochsauerlandkreis

Dirk Dolibog ist seit dem 1. Juni der erste Mobilfunkkoordinator des Hochsauerlandkreises. Der Zuwendungsbescheid in Höhe von 210.000 Euro wurde dem Hochsauerlandkreis von der Bezirksregierung Arnsberg – Geschäftsstelle Gigabit.NRW – für die kommenden drei Jahre überreicht. Ziel der Mobilfunkkoordination ist es, den gesamten Kreis bei der Umsetzung des Ausbaus mit flächendeckenden Mobilfunknetzen in allen Belangen zu unterstützen und als zentraler Ansprechpartner für Mobilfunkfragen zur Verfügung zu stehen.

Mobilfunkkoordinator Dirk Dolibog (Foto: HSK)

Dirk Dolibog ist damit die erste Ansprechstelle für alle Beteiligten wie Mobilfunknetz- oder Funkmastbetreiber, Kommunen sowie sämtliche öffentliche Stellen und natürlich für die Bürger. Aktuell finden Gespräche mit den Mobilfunkanbietern Telekom, Vodafone und Telefonica statt. Zukünftig wird ein weiteres Unternehmen in den Mobilfunkmarkt einsteigen. 1&1 plant und baut schon die ersten Techniken auf. „Ob das in unserer ländlichen Region aber interessant für 1&1 ist, werden erste Gespräche zeigen“, erklärt Dirk Dolibog.

Die maßgeblichen Herausforderungen für den künftigen Mobilfunkausbau sind die Identifizierung geeigneter Standorte, langwierige Genehmigungsverfahren, eine leistungsfähige Anbindung der Sendestandorte an das Glasfasernetz und Bedenken von Anwohnern insbesondere mit Blick auf die Mobilfunkstrahlung.

Die Mobilfunkkoordinatoren sollen bei der Lösung dieser Fragen konkrete Hilfestellungen geben. Dafür ist eine Vernetzung der Ansprechpartner bei Mobilfunkunternehmen, Kommunen, Bezirksregierungen und dem Land sinnvoll. Vor Ort helfen die Koordinatoren, Verfahren zu beschleunigen und beispielsweise schneller kommunale Liegenschaften für Sendemasten zu finden. Zudem wird Dirk Dolibog das Antrags- und Genehmigungsverfahren fachlich begleiten und den Kreis und die Städte und Gemeinden zu allen Belangen des Mobilfunkausbaus beraten. „Durch die Verzahnung der beiden Themen Gigabitkoordination und Mobilfunkkoordination können Synergieeffekte genutzt werden, um Ausbauplanungen zu beschleunigen“, sind sich Ludger Laufer, Gigabitkoordinator des HSK, und Dirk Dolibog einig.

Unterstützung erhalten alle Mobilfunkkoordinatoren in Südwestfalen weiterhin von der kreiseigenen Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH: „Die TKG-Südwestfalen hat bereits in den vergangenen zwei Jahren das Thema Mobilfunk im Auftrag aller fünf Kreise betreut und wird Ansprechpartner für die Mobilfunkkoordinatoren bleiben“, versichert Geschäftsführer Stefan Glusa.

Zusammen mit der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft des Bundes (MIG), allen Netzbetreibern und Tower-Companies arbeiten die Mobilfunkkoordinatoren in Südwestfalen an der flächendeckenden Mobilfunkversorgung und der Errichtung neuer Standorte im Hochsauerlandkreis, Kreis Olpe, Kreis Soest, Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Märkischen Kreis. Aktuell laufen in der Region mehrere Markterkundungen für Gebiete, in denen neue Funkmasten entstehen sollen.

Dirk Dolibog ist erreichbar per Mail Dirk.Dolibog(at)hochsauerlandkreis.de oder Telefon 0291/94-1466. Funklöcher können über die kostenfreie Funkloch-App der Bundesnetzagentur „Breitbandmessung“ gemeldet werden: https://breitbandmessung.de/funkloecher-erfassen. „Die momentan zur Verfügung stehenden Daten geben uns schon einen sehr guten Überblick über die bestehenden Funklöcher, aber mit den Ergebnissen aus der App können wir diese noch genauer lokalisieren“, erläutert Dirk Dolibog und hofft auf eine hohe Beteiligung aus der Bevölkerung.

Vertragsunterzeichnung für geförderten Ausbau (6. Call) im Märkischen Kreis

„Heute machen wir einen weiteren, großen Schritt in Richtung digitaler Infrastruktur“: Landrat Marco Voge hat mit Vertretern der Telekom Deutschland GmbH den Vertrag für den geförderten Breitbandausbau im 6. Call („Weiße Flecken“) unterzeichnet. Die Telekom hatte die europaweite Ausschreibung für den geförderten Glasfaser-Ausbau in den 15 Kommunen im Märkischen Kreis gewonnen (wir berichteten). Für die Versorgung der rund 6.700 Adressen werden in dem nächsten Ausbauschritt rund 3.100 Kilometer Glasfaser verlegt und 551 neue Verteiler aufgestellt. Der Ausbau soll rund drei Jahre dauern. Gefördert wird das Projekt mit Bundes- und Landesmitteln sowie kommunaler Eigenanteile in Höhe von rund 98,8 Millionen Euro.

Landrat Marco Voge, Jens Bammann (Leiter Technik Region West – Deutsche Telekom ) und Andreas Schulz (Leiter Infrastrukturvertrieb Region West – Deutsche Telekom) haben mit der Vertragsunterschrift den geförderten Breitbandausbau im 6. Call besiegelt. Foto: MK

„Mit den bisherigen Maßnahmen im Rahmen des geförderten Ausbaus wurden bislang rund 25.000 Adressen an das Breitbandnetz angeschlossen. Die Vertragsunterzeichnung 6. Call ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Versorgung mit schnellem Internet im Märkischen Kreis. Es ist richtig und wichtig, gewaltige Summen zu investieren. Wir brauchen eine gute digitale Infrastruktur, um zukunftsfähig zu bleiben“, sagte Landrat Marco Voge bei der Vertragsunterzeichnung. Nach Abschluss der Arbeiten, inklusive der Sonderaufrufe Schulen, Gewerbegebiete und Krankenhäuser, werden weitere 6.700 Adressen einen Zugang zum schnellen Internet haben. Voge: „Wir freuen uns, dass die Telekom Deutschland GmbH nun auch sogenannte Weißen Flecke schließt und den Glasfaserausbau gerade auch in den entlegenen Bereichen des Kreisgebietes vorantreibt. Die hartnäckige und konsequente Arbeit beim Thema Breitbandausbau, allen voran auch unser Gigabitkoordinatoren, macht sich bezahlt. Um perspektivisch auch die letzten Lücken zu schließen, bleiben wir selbstverständlich am Ball.“

„Wir danken dem Märkischen Kreis für das Vertrauen und werden das Leuchtturmprojekt zügig umsetzen“, sagt Ralf Engstfeld, Regionalmanager der Deutschen Telekom. „Das Bauen und Betreiben von Netzen ist die Kernkompetenz der Telekom.“

„Sobald die Planungsarbeiten der Telekom abgeschlossen sind, werden wir alle betroffenen Eigentümer postalisch über die Bestellmöglichkeit des geförderten Glasfaseranschlusses (FTTH – Fiber to the home) und den weiteren Ablauf des Förderverfahrens informieren“, sagt Matthias Pohl, Gigabitkoordinator des Märkischen Kreises. „In der sogenannten Akquise-Phase ist der Glasfaser-Hausanschluss für den Eigentümer kostenlos bestellbar.“

Auf der Webseite des Kreises wird künftig neben den Projektinformationen auch ein vorläufiger Ausbauplan veröffentlicht, der fortlaufend aktualisiert wird und Projektfortschritte dokumentiert.